Ankunft in Bern

CH-Botschafter berichtet von Flucht aus dem Sudan

25.04.2023, 11:39 Uhr
· Online seit 25.04.2023, 06:52 Uhr
Aussenminister Ignazio Cassis hat das aus dem Sudan evakuierte Personal der Schweizer Botschaft empfangen. Cassis hiess Botschafter Christian Winter und sein Team am Flughafen Bern-Belp willkommen.

Quelle: CH Media Video Unit / Silja Hänggi / Beitrag vom 25. April 2023

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«Es ist eine grosse Erleichterung heute Morgen hier in Bern-Belp zu sein und unser Personal willkommen zu heissen», sagte Cassis den Medien. Die Rettungsaktion sei nicht einfach gewesen und habe viele Nerven strapaziert.

Die Maschine mit dem Schweizer Personal war gestern Abend in Dschibuti gestartet und heute Morgen gelandet. Damit sei das ganze versetzbare Personal inklusive Familienangehörige zurück in der Schweiz, so der Aussenminister.

Kämpfe rund um die Botschaft

Botschafter Winter beschrieb den Ausbruch der Kämpfe in der Hauptstadt Khartum und die Evakuation aus dem afrikanischen Land. Auch seine Residenz, die in einem Wohngebiet liege, sei beschossen worden. Ein Wachmann habe grosses Glück gehabt.

Niemand habe den Ausbruch der Kampfhandlungen kommen sehen, sagte Winter weiter. Gerade, dass die Feindseligkeiten mitten im Ramadan losgingen, habe viele Menschen irritiert.

Für die Evakuierung hiess es, dass sich die Schweizer Gruppe zur französischen Botschaft begeben müssten. Sie habe aus neun Personen bestanden, sechs Offizielle aus verschiedenen Departementen sowie drei Angehörige.

Riskante Flucht aus dem Sudan

Über die Route der Evakuierung seien die Diplomaten lange im Ungewissen gewesen. Während der Fahrt von Khartum zu einer nördlich gelegenen Luftwaffenbasis sei die Gruppe von Truppen der verfeindeten Milizen begleitet wurden. Gleichzeitig habe es immer wieder Kämpfe gegeben.

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Mit einem Transportflugzeug seien Winter und sein Team nach Dschibuti geflogen worden. Man habe die Nacht in einem Hotel verbringen können und dann erfahren, dass es bald nach Hause gehe.

Sorgen macht sich Winter um die lokalen Mitarbeitenden, welche noch im Sudan seien. Das einheimische Personal der Botschaft sei noch vor Ort, sagte Aussenminister Ignazio Cassis. Für diese Angestellten gebe es keine zusätzliche Gefahr, weil zum Botschaftspersonal gehörten.

Botschaft aus Sicherheitsgründen geschlossen

Das diplomatische Personal der Schweizer Botschaft und seine Familien, insgesamt zehn Personen, waren am Sonntag mit französischer Hilfe nach Dschibuti evakuiert worden. Zwei weitere Personen waren vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz nach Äthiopien evakuiert worden, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten mitgeteilt hatte.

Der Bund schloss am Sonntag aus Sicherheitsgründen die Botschaft in Khartum. Die Schweizer Vertretung befand sich wie andere Botschaften im Zentrum der Kämpfe.

Die Schweiz sei auf die Hilfe Frankreichs angewiesen gewesen, sagte Cassis weiter. «Der Schweiz fehlen die Transportkapazitäten sowie auch die Kapazität, die Sicherheit für eine solche Evakuierung zu gewährleisten», sagte Cassis. «Die Zusammenarbeit mit westlichen Partner ist enorm wichtig.»

(osc mit Material der sda)

veröffentlicht: 25. April 2023 06:52
aktualisiert: 25. April 2023 11:39
Quelle: Today-Zentralredaktion

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