Die Drohung, die der CEO von ASML im letzten Geschäftsbericht aussprach, war unverhohlen. Sollten die Niederlande ihre Türen zur Welt schliessen und keine Migranten oder ausländischen Studierenden mehr ins Land lassen, dann werde man eben abwandern. «Es ist ganz einfach: Wir sind ein globales Unternehmen», polterte Peter Wennink. «Wenn wir die Leute hier nicht kriegen, werden wir sie woanders bekommen.»
Wenninks Worte verhallten nicht ungehört. Und das liegt unter anderem daran, dass ASML nicht einfach irgendeine Firma ist. Das in Veldhoven beheimatete Unternehmen ist der weltweit wichtigste Produzent von Maschinen für die Herstellung von Computerchips. Schätzungsweise 80 bis 90 Prozent beträgt der Marktanteil.
Die Chance ist gross, dass in deinem PC, Laptop oder Smartphone ein Chip steckt, der mit Technik von ASML fabriziert wurde. Damit hat es die in der Öffentlichkeit fast unbekannte Firma zum wertvollsten Technologieunternehmen Europas gebracht.
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So ein Schwergewicht wollten die Niederlande nicht einfach ziehen lassen. Satte 2,5 Milliarden Euro Subventionen bot die Regierung von Ministerpräsident Mark Rutte ASML schliesslich an, damit der CEO seine Drohung zurücknahm. Jedes Wort von Wenninks Statement hatte also am Ende einen Wert von 39 Millionen Euro, wie das Newsportal «Computerbase» berechnet hat.
Die Drohung der Abwanderung von ASML konnte sich die Niederlande keinesfalls leisten. Das wusste natürlich auch ASML und hat entsprechend hoch gepokert und am Ende gewonnen. Nötig hat man das Geld nicht unbedingt: ASML hat zuletzt einen Rekord-Jahresgewinn von 7,8 Milliarden Euro vermeldet.