Bis zu 360 ungewollte Notrufe pro Tag im Aargau – wegen Handyfunktion

In echten Notfällen kann die Notruf-Funktion auf dem Smartphone lebensrettend sein. Doch bei falschen Einstellungen können sie kontraproduktiv sein und die Notrufnummern blockieren. Darauf weist die Kantonspolizei Aargau hin. Denn die Kantonale Notrufzentrale stelle eine Zunahme ungewollter Notrufe fest, heisst es in einer Mitteilung. An manchen Tagen würden bis zu 360 ungewollte Notrufe eingehen, normalerweise seien es 200 bis 250 täglich, erklärt Kapo-Sprecherin Corina Winkler auf Anfrage. Schon heute habe sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.

Die falschen Notrufe würden wichtige Ressourcen binden, da die Mitarbeitenden in der Zentrale die Notrufe entgegennehmen und verifizieren müssen, ob es sich tatsächlich um einen Notruf handelt, heisst es weiter. 

Die Polizei bittet die Bevölkerung deshalb, dabei zu helfen, die Zahl der ungewollten Notrufe zu senken. Wer also aus Versehen 112, 117, 118 oder 144 wählt, der und noch niemand den Anruf entgegengenommen hat, der soll diesen sofort beenden. Hat die Notrufzentrale den Anruf bereits entgegengenommen, soll man mitteilen, dass es sich um ein Versehen handle und kein Notfall vorliege. Ungewollte Notrufe sind auch nicht strafbar – im Gegensatz zu absichtlichen Falschmeldungen.

Damit es gar nicht erst dazu kommt, weist die Polizei zudem darauf hin, sich mit den Einstellungen des Smartphones zu beschäftigen und zu überprüfen, welche Funktionen zum Beispiel deaktiviert werden können und welche im Notfall Sinn machen. Bei Android-Handys kann dies bei den Einstellungen unter «Sicherheit und Notfall» überprüft werden, bei iOS-Geräten kann man dies unter «Notfall SOS» überprüfen.