«Einfach anrufen»

Der Rotkreuz-Fahrdienst entlastet auch im Mittelland Angehörige

· Online seit 30.10.2023, 11:49 Uhr
Menschen, die sich privat um Angehörige kümmern, sind meist froh über jede Art von Hilfe. Eine kostengünstige Option ist dabei der Rotkreuz-Fahrdienst, der Menschen zu ihrem Arzt- oder Spitaltermin fährt und abholt. Zum Tag der pflegenden und betreuenden Angehörigen haben wir den freiwilligen Fahrer Dieter Albrecht beim Einsatz begleitet.

Quelle: 32Today / Devin Schürch / Jael Fischer

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Am 30. Oktober, dem Tag der pflegenden und betreuenden Angehörigen, feiern wir die Menschen, die sich zuhause um ihre Kranken kümmern. Einer dieser Menschen ist Peter Frey. Er pflegt seine Mutter in Olten. Weil dies viel Zeit in Anspruch nimmt, ist er über jede Entlastung froh. Eine dieser Entlastungen ist für ihn der Rotkreuz-Fahrdienst. Er holt pflegebedürftige Menschen mit dem Auto ab und fährt sie zu ihren Arzt- oder Spitalterminen.

«Klappt immer wunderbar»

«Ich habe durch meinen Beruf als Sozialarbeiter vom Rotkreuz-Fahrdienst erfahren und mich sofort entschieden, das Angebot zu nutzen» sagt Peter Frey. Es sei als Einzelkind berufsbedingt schwierig, seine Mutter zu Terminen zu begleiten. Auch zeitlich sei das manchmal unmöglich. Diese Arbeit an einen geschulten Fahrer wie Dieter Albrecht (im Video) abzugeben, sei eine grosse Hilfe. «Wir hatten schon die Situation, dass meine Mutter in einer Woche kurzfristig drei mal den Fahrdienst nutzen musste. Das hat aber alles wunderbar geklappt.»

Mehr als nur ein Taxi

Ein Telefon oder ein Mail zwei Tage vor dem Termin genügt. Dann kommen die freiwilligen Helferinnen und Helfer, chauffieren und begleiten die Angehörigen zu ihrem Termin und bringen sie wieder nach Hause. Die Menschen werden direkt vor der Haustüre abgeholt, ihnen wird beim Gehen und beim Ein- und Aussteigen geholfen. Weil man den Fahrdienst über die Krankenkasse abrechnen kann, müssen die pflegenden Angehörigen nur einen Bruchteil der Kosten Übernehmen. Dies macht den Fahrdienst nicht nur deutlich günstiger als ein Taxi, sondern gibt durch die geschulten Fahrerinnen und Fahren auch ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit.

Neue nationale Strategie gesucht

Die Interessengemeinschaft Angehörigenbetreuung (IGAB) fordert in einer Medienmitteilung von den Verbänden, den Kantonen und dem Bundesrat, an einer nationalen Lösung für betreuende Angehörige zu arbeiten. Es brauche eine klare Strategie um die Betreuenden längerfristig entlasten zu können. Der Rotkreuz-Fahrdienst sei dabei nur ein Zweig einer nationalen Lösung. Es dürfe ausserdem nicht sein, dass pflegende Personen in ihrem Wohnkanton als pflegende Angehörige gelten, nicht aber im Nachbarskanton, in dem die Pflegebedürftigen leben, schreibt die IGAB. Sie sei jedoch erfreut, dass bis jetzt zehn Kantone an dem Tag der betreuenden Angehörigen mitmachen.

Alle Infos zum Rotkreuz-Fahrdienst in Solothurn findest du hier.

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veröffentlicht: 30. Oktober 2023 11:49
aktualisiert: 30. Oktober 2023 11:49
Quelle: 32Today

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