Quelle: Tele M1
Der Aargauischen Stiftung Suchthilfe ags ist das Geld ausgegangen. Sie hat dieses Jahr schon so viele Menschen beraten, wie im ganzen letzten Jahr und das Jahresbudget somit aufgebraucht. «Wir stehen finanziell eigentlich bei Null. Wir leben jetzt von unserem Organisationskapital, dass wir in den letzten Jahren ansparen konnten», so der Geschäftsführer Hans Jürg Neuenschwander gegenüber Tele M1. Die jährlichen 5 Millionen Franken Staatsgelder seien längerfristig einfach zu wenig.
Krieg, Inflation und Umweltsorgen beschäftigen die Menschen
Wie ein Blick auf die Statistik zeigt, musste die Stiftung innerhalb eines Jahres fast 300 Klienten mehr betreuen als noch im letzten Jahr – Tendenz steigend.
Das überrascht den Psychologen Thomas Estermann nicht: «Die Leute sitzen immer noch viel zu häufig im Homeoffice und haben zu wenig Kontakt zu anderen Menschen. Dann die Gesamtweltlage mit Klimaveränderung und Krieg. Zudem kommen die Reallöhne die abnehmen und die Inflation. Das sind alles Belastungsfaktoren.» Das führe dazu, dass mehr Menschen zu Suchtmitteln wie Alkohol, Kokain oder Heroin greifen.
Suchthilfe fordert mehr Geld vom Staat
Da immer mehr Betreuung gebraucht wird, hat die Aargauische Stiftung Suchthilfe ags die Stellenprozente erhöht – trotz Geldmangel. Das geht aber nur dank der Reserve. Die Angebote würden weiter bestehen: «Die Zeit ist nun aber ein grosser Faktor. Das kann heissen, dass jemand ein Angebot nicht heute oder morgen nutzen kann, sondern vielleicht erst übermorgen», so Hans Jürg Neuenschwander.
Die Suchthilfe fordert nun mehr Geld, denn nur so könne die hohe Nachfrage bewältigt werden.
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