Mittelland

Restessbar an neuem Standort unter Solothurner Leporello-Brücke kommt gut an

Gegen Food Waste

Die Restessbar unter Solothurner Leporello-Brücke kommt gut an

23.10.2023, 22:04 Uhr
· Online seit 10.10.2023, 11:50 Uhr
Endlich ein Zuhause: Der Verein Restessbar hat Anfang Oktober sein neues Heim unter der Leporello-Brücke bezogen. Dort steht seither ein Container, in dem Vereinsmitglieder vor der Mülltonne gerettete Lebensmittel gratis an Interessierte weitergeben können.
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Schon zu Beginn des Jahres 2022 suchte der Verein nach einer dauerhaften Bleibe. Bislang verfügte man nämlich lediglich über einen einzelnen Kühlschrank im Alten Spital. Irgendwann wurde der Platz dort knapp, der Verein wuchs und wuchs. Deshalb suchte man sich einen neuen Standort im Infocenter City West in der Weststadt. Aber auch dort ging der Platz langsam aus. Lebensmittel konnten nicht gerettet werden, obwohl es eigentlich möglich gewesen wäre.

So funktioniert die Restessbar

Bis zum neuen Zuhause war es jedoch ein weiter Weg. Erst einmal musste man Geld sammeln, um das Projekt umsetzen zu können. 60'000 Franken kalkulierte man im Vorfeld. Letztlich kostete das gesamte Projekt rund 80'000 Franken, die man auch dank der Hilfe zahlreicher Institutionen, Unternehmen und privater Unterstützenden stemmen konnte.

Die Sache war dank Lotteriefonds und der Unterstützung der Däster Schild Stiftung und der Baloise also schnell realisiert. Ausserdem setzte man ein Crowdfunding auf, um die letzten nötigen Franken einzunehmen. Zu guter Letzt generierte man viele Einnahmen, indem man der Rösterei Kolanda Regina aus Burgdorf unter die Arme griff, als dort eine Maschine ausfiel und man den Vertrieb übernahm. Kreativität ist also eine Stärke des seit 2016 aktiven Vereins.

«Kolumbus» steht!

Nun steht er also da, der Container mit dem klingenden Namen «Kolumbus». Obwohl mit einigen Tagen Verspätung angeliefert, stand die Konstruktion auch dank des Einsatzes von Vorstandsmitglied Christoph Kläntschi pünktlich zur Öffnung bereit. «Kolumbus» war Kläntschis Name in der Pfadi. Zu Ehren seines unermüdlichen Einsatzes benannte man den Container nach ihm.

Sechs Mal in der Woche steht Interessierten das neue Angebot am Kofmehlweg 2 zur Verfügung. Jeweils abends ab 19.15 Uhr wird der Container geöffnet. Nur sonntags bleibt er geschlossen. Das Angebot kommt bislang gut an, sagt Vorstandsmitglied Carmen von Sury: «Alle finden den neuen Standort super. Sowohl unsere neuen Klientinnen und Klienten als auch die Stammkundschaft». Man habe viel mehr Möglichkeiten und könne viel mehr Lebensmittel retten. Etwa 500 Kilogramm pro Woche könne man nun an rund 300 Personen verteilen.

Schon der Eröffnungsanlass sei ein voller Erfolg gewesen, sagt von Sury: «Wir konnten mit 100 Gästen die Eröffnung feiern, die dann auch sogleich alle mit geretteten Lebensmitteln versorgt wurden. Bis jetzt sind wir total zufrieden.»

Symbolischer Franken als Miete

Möglich gemacht habe dies auch der Kanton Solothurn, der das Areal, auf dem der neue Container steht, für einen symbolischen Franken an die Restessbar vermietet. Man sei sich schnell einig geworden über den Bau unter der Brücke und dann sei alles ganz schnell gegangen. Der Start sei absolut geglückt und das Angebot werde sehr gut angenommen.

Damit das Projekt aber weiterhin so gut läuft, brauche es weitere Unterstützung. Deshalb sei man auf möglichst viele Mitglieder angewiesen. «Alltagsheld:innen», wie sie innerhalb der Restessbar genannt werden. Also solche Menschen, die aktiv anpacken und die Sache mit ihrer Zeit unterstützen. «Aber solange die Unterstützung derart gross ist, ist mir nicht bange um unser Projekt, das immer weiter wächst», ist sich von Sury sicher.

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veröffentlicht: 10. Oktober 2023 11:50
aktualisiert: 23. Oktober 2023 22:04
Quelle: 32Today

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