Solothurner Aaregondel

«Die urbane Seilbahn wird kommen»: Initiant reagiert auf Beschluss des Regierungsrats

19.09.2023, 17:14 Uhr
· Online seit 19.09.2023, 16:54 Uhr
Der Solothurner Hauptbahnhof sollte durch die Aaregondel mit dem Attisholz-Areal verbunden werden. Doch der Solothurner Regierungsrat hat das Projekt am Dienstag bachab geschickt. Was sagt der Initiant Reto Paul Grimm dazu? Wir haben nachgefragt.
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Herr Grimm, wie haben Sie den Beschluss des Solothurner Regierungsrates aufgenommen?

Die Ablehnung dieses Projektes ist für mich nicht sehr überraschend. Trotzdem bin ich irgendwie enttäuscht – das liegt auf der Hand. Ich befasse mich nun seit zweieinhalb Jahren mit diesem Projekt und kenne die Hürden und Barrieren. Mir ist auch bewusst, dass es schwierig ist in unserem politischen System. Der Föderalismus verlangt viel Leistung, damit so eine aussergewöhnliche Idee realisiert werden kann.

Sie sprechen von Hindernissen und Hürden. Hatten Sie trotzdem noch die Hoffnung, dass diese überwunden werden können?

Ich habe grossen Respekt vor den Abklärungen der Departementsmitarbeitenden. Diese kamen nun ja zum Schluss, dass das Projekt nicht realisiert werden soll. Das steht natürlich in einem Gegensatz zu dem, was bei unserer Machbarkeitsstudie als Ergebnis rauskam. Die beiden Beschlüsse stehen sich ziemlich gegensätzlich gegenüber.

Wie geht es weiter?

Was mich beim Lesen des Regierungsratsbeschluss ein wenig irritiert, ist, dass es eine Absage der urbanen Seilbahn im Grundsatz ist. Mir ist klar, dass man mit solchen Projekten nicht offene Türen einrennt und es jeweils schwierig ist. Zusätzlich sind die Verfahren langwierig und komplex. Trotzdem hätte ich mir erhofft, dass es etwas mehr Pioniergeist gibt und mehr Mut zu etwas Neuem gezeigt wird. Die urbane Seilbahn wird kommen. Das sehen wir in unseren Nachbarländern aber auch in Übersee – es passiert etwas.

Halten Sie am Projekt fest oder ist es für Sie erstmal gegessen?

Die Interessensgemeinschaft Aaregondel überlegt sich nun in aller Ruhe die nächsten Schritte. Eine Möglichkeit wäre, im Parlament einen Vorstoss zu wagen um einen politischen Willen zu generieren. Wir möchten uns aber noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und warten nun mal ab und überlegen ganz genau, wie wir auftreten möchten.

Wie ist sonst das Feedback, das Sie auf Ihr Projekt erhalten haben?

Vielfach ist es bei den Reaktionen auf das Projekt so, dass nicht ganz verstanden wurde, was in den tollen Entwicklungsgebieten im Osten der Stadt Solothurn passiert. Dort gibt es so viele neue Wohnungen und Menschen, die dort arbeiten und leben, ein kulturelles Zentrum. Gegenüber des Attisholz-Areals gibt es zudem sehr viele Arbeitsplätze – Tendenz steigend. Wie kommt man dahin? Die Alternative wäre der Bau einer alternativen Busstrecke und auch dort wird es Hindernisse geben. Das wäre aber viel teurer als die Aaregondel.

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veröffentlicht: 19. September 2023 16:54
aktualisiert: 19. September 2023 17:14
Quelle: 32Today

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