Mittelland

Solothurner Jungpolitiker kämpft für politische Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung

Hoffnung trotz Vorurteilen

Dieser Solothurner kämpft für politische Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung

31.01.2024, 13:56 Uhr
· Online seit 31.01.2024, 11:49 Uhr
Die Solothurner Volksinitiative «Politische Rechte für Menschen mit geistiger Behinderung» verlangt, dass beeinträchtigte Menschen an Abstimmungen und Wahlen teilnehmen dürfen. Sie wurde vom Jungpolitiker Lukas Paul Spichiger lanciert. Doch beim Sammeln der Unterschriften läuft es nicht besonders.
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Der Solothurner Jungpolitiker Lukas Paul Spichiger hat die Initiative «Politische Rechte für Menschen mit geistiger Behinderung» ins Leben gerufen. Er will damit erreichen, dass 206 Menschen aus dem Kanton, die noch nicht zur Urne gehen können, dies künftig tun dürfen. Seit Dezember 2022 ist er deshalb auf der Jagd nach Unterschriften.

Unterschriftensammlung läuft harzig

Bis im Juni braucht es 3000 Unterschriften oder die Unterstützung von zehn Solothurner Gemeinden, damit die Initiative gültig ist. Für beides sieht es im Moment nicht gut aus. Die Gründe dafür sieht Spichiger beim Thema der Initiative. Es sei eben nicht einfach, die Masse für das Thema zu begeistern. Ausserdem hätten viele Leute immer noch Vorurteile. Das habe er beim Sammeln der Unterschriften selbst gemerkt. «Es gab Bemerkungen wie: ‹Hätte ich ein solches Kind, würde ich es abtreiben lassen› oder ‹die sind doch so oder so zu blöd, um abzustimmen›», erzählt Spichiger. «Ich finde, solche Aussagen sollten einem in der heutigen Zeit zu denken geben», findet er.

Einige Gemeinden gaben keine Antwort

Lukas Paul Spichiger lancierte das Projekt im Dezember 2022 und kontaktierte damals per E-Mail etwa die Hälfte der über hundert Gemeinden im Kanton Solothurn. Darunter befinden sich auch eher konservative Gemeinden, die ursprünglich eher skeptisch waren, schliesslich das Projekt aber unterstützten. «Andere Gemeinden hingegen haben nicht geantwortet oder erst nach mehrmaligem Nachfragen», sagt Spichiger weiter.

Es sind vor allem die Gemeinden aus dem unteren Kantonsteil, die ihn und die Initiative unterstützen. Lukas Paul Spichiger führt dies darauf zurück, dass diese Gemeinden generell offener seien und die Bewohnenden dieser Region seien daher besonders sensibilisiert für solche Anliegen, so der Solothurner.

Doch aufgeben ist keine Option für Lukas Paul Spichiger. Er hofft auf Unterstützung von Behindertenorganisationen und sammelt weiterhin fleissig Unterschriften.

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veröffentlicht: 31. Januar 2024 11:49
aktualisiert: 31. Januar 2024 13:56
Quelle: 32Today

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