Bahnhof Olten

Experte zum vorgezogenen Ausbau: «Gibt schon heute Kapazitätsprobleme»

· Online seit 21.08.2023, 16:49 Uhr
Der Bahnhof Olten soll ausgebaut werden – und das früher als bisher geplant. Der Bundesrat möchte das Grossprojekt neu in den Bahnausbauschritt 2035 aufnehmen. 290 Millionen Franken sind für den Ausbau vorgesehen. Ein Experte ordnet ein.
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In Olten treffen sich die Bahnlinien von Ost nach West, von Süd nach Nord. Der Bahnhof gilt als wichtigster Verkehrsknotenpunkt der Schweiz – und ist bereits heute am Anschlag. Mehr Fahrgäste, die umsteigen, mehr Leute, die an den Bahnhof kommen und längere Züge, die über Olten verkehren. Über kurze oder lange Sicht wird das nicht mehr tragbar sein. Aus diesem Grund soll der Bahnhof fit gemacht werden, sodass ihn in Zukunft zusätzliche Fahrgäste und längere Züge passieren können.

Fit für die Zukunft

«Wir von Pro Bahn Nordwestschweiz begrüssen das sehr, dass der Bahnhof Olten in dieses Programm aufgenommen wird», freut sich Lorenz Degen, Präsident Pro Bahn Nordwestschweiz. Geplant sind Perronverlängerungen der Gleise 1 bis 3 und Verlängerungen und Verbreiterungen der Unterführungen.

«Es gibt zum Teil schon heute Kapazitätsprobleme, wenn die beiden Unterführungen zum Beispiel voll sind», so Degen. Dies komme vor allem in den Spitzenzeiten am Morgen und am Abend vor. Deshalb sei es so wichtig, dass eine dritte Unterführung gebaut werde. So können die beiden bestehenden entlastet werden. «Sonst hätten wir ein riesen Chaos, das sich immer mehr steigert», sagt Degen weiter.

Dieser Meinung ist auch Kjell Kolden, Leiter Abteilung Öffentlicher Verkehr des Kantons Solothurn. «Das ist der wichtigste Eisenbahnknoten der Schweiz und da darf es keinen Engpass geben», sagt er gegenüber dem «SRF-Regionaljournal». Wenn das Bahnangebot ausgebaut wird, werden auch mehr Züge nach und durch Olten verkehren. «Die Züge werden länger und mehr Platz brauchen. Längere Züge bedeuten auch mehr Passagiere in den Zügen und auf den Perrons», so Kolden weiter.

Aufwertung für die Stadt

«Der Ausbau wird Olten attraktiver machen», ist sich Degen sicher. Die Stadt und der Bahnhof würden optimal liegen. Mit einem neueren Bahnhof würden auch die Pendler profitieren, die für eine bestmögliche Verbindung nach Olten ziehen.

Obwohl Degen die Pläne des Umbaus gutheisst, so sieht er in einem Punkt noch grosses Potenzial. Was in Olten nämlich fehlen würde, sei der gute Zugang vom Bahnhof in Richtung Altstadt. «Wenn man als Fussgänger aus den Unterführungen kommt, landet man ein bisschen im ‹Nirgendwo›», erklärt er. Die Fussgänger sollen besser geleitet werden. Degen hofft, dass die Stadt Olten dies berücksichtigt. «Wenn man schon baut, soll das auch direkt besser angeschlossen sein», sagt er.

Wann mit dem Umbau gestartet werden kann, ist noch unklar. Zuerst muss das Parlament die Pläne des Bundesrates noch absegnen.

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veröffentlicht: 21. August 2023 16:49
aktualisiert: 21. August 2023 16:49
Quelle: 32Today

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