Erwischt

In Bellach ist ein tierischer Mais-Dieb unterwegs

· Online seit 16.08.2023, 06:49 Uhr
Wer in diesen Tagen in Bellach der Aare entlang spaziert, dem ist es wohl schon aufgefallen: Immer wieder zieren vertrocknete Maisstängel den Gehweg. Die Spur führt vom Maisfeld direkt an die Aare. So lässt sich der Täter schnell entlarven – es ist der Biber.
Anzeige

Der Biber breitet sich aus. Auch im Kanton Solothurn. Im 2022 wurden knapp 250 der süssen Nagetiere gezählt. Sie leben mehrheitlich an der Aare und Emme – so auch in Bellach. Dass Biber Schäden verursachen, ist bekannt. Einem angenagten Baumstamm sind wohl schon viele begegnet. Wer bisher aber dachte, die vegetarischen Nager machen sich nur an Bäumen zu schaffen, liegt falsch. Sie finden auch Maisfelder zum Anbeissen – ganz zum Leid der Bauern.

Ein ungebetener Gast, Jahr für Jahr

Die Maisfelder in Bellach an der Aare gehören dem Landwirt Niklaus Fröhlicher. An manchen Stellen fehlen einige Pflanzen, auf dem Boden sieht man vermehrt vertrocknete Stängel liegen. Fröhlicher ist sich gewohnt, dass die Biber sich an seinen Feldern bedienen und nachts ihr Unwesen treiben. Das Zuhause der Biber an der Aare ist ja nur ein paar Meter entfernt. «Damit haben wir schon seit Jahren Probleme, immer wenn wir auf diesen Feldern Mais oder Zuckerrüben anpflanzen, freut sich der Biber», so Fröhlicher auf Anfrage.

Vor ein paar Jahren habe er mal einen Elektrozaun aufgestellt. Das habe dann jemand bei der Polizei gemeldet. Seither hat Fröhlicher nichts mehr aktiv gegen die Biber unternommen. Eine Entschädigung würde der Landwirt erst ab einer zerstörten Fläche von drei Aren bekommen. «Das ist natürlich eine riesen Fläche, so fest wütet der Biber hier nicht», erklärt Fröhlicher. Trotzdem sei es natürlich ärgerlich.

Mais – Nahrung und Baumaterial zugleich

Im Sommer stehen Kräuter, Blätter von Sträuchern aber eben auch Kulturpflanzen wie zum Beispiel Mais auf der Speisekarte des Bibers. Die Nager ernten die Maisstängel Pflanze für Pflanze bodennah und schleppen diese in Richtung Bau. Häufig verlieren sie auf ihrem Weg ein paar Blätter, so sind die Spuren unverkennbar. Die Maispflanze ist für den Biber gleich doppelt nützlich: Die Kolben verspeist er als Delikatesse, Stängel und Blätter nutzt er als Baumaterial für seine Dämme. Der Verzehr von Mais liefert viel Energie – das ist dem schlauen Nagetier natürlich nicht entgangen.

Quelle: Marcel Sieber / 32Today / Jael Fischer

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 16. August 2023 06:49
aktualisiert: 16. August 2023 06:49
Quelle: 32Today

Anzeige
Anzeige
32today@chmedia.ch