Zuschauerrückgang

Royal Arena Festival und Orpundart für 2024 abgesagt

17.10.2023, 17:46 Uhr
· Online seit 17.10.2023, 14:50 Uhr
Die Organisatoren des Royal Arena Festivals und des Orpundarts teilen am Dienstagnachmittag mit, dass die beiden beliebten Festivals im Jahr 2024 nicht stattfinden werden. Grund dafür sei ein starker Zuschauerrückgang, trotz grossen Acts.
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«Es ist sicher einer der schwierigsten, wenn nicht der schwierigste Entscheid, den wir in den letzten Jahren treffen mussten», sagt Lukas Hohl, Co-Organisator der beiden Festivals, gegenüber BärnToday. Es sei trotzdem erleichternd den Entscheid zu kommunizieren, aber wie und ob es dann weiter geht, stehe völlig in den Sternen.

«Eine Reihe von Faktoren hat dazu geführt, dass wir momentan keine Alternative sehen.» Die Situation habe sich in den vergangenen zwei Jahren deutlich verschlechtert. Nachdem das Festival in den Jahren vor Corona gut unterwegs gewesen sei, manifestierte sich 2022 ein deutlicher Zuschauerrückgang.

Trotz grosser Namen wie Cypress Hill oder De La Soul seien die Besucherzahlen weiter zurückgegangen. Das Festival wurde 1999 zum ersten Mal durchgeführt. Ein Event, an dem Hip-Hop-Kultur in einem kleinen Dorf gefeiert wurde. «Doch trotz all der Liebe zur Kultur und dem Herzblut, welches wir in unseren Event gesteckt haben, müssen wir einsehen, dass das Festival in dieser Form finanziell nicht mehr überleben kann.» Es stehe kein grosser Konzern dahinter: «Wir sind zwei, drei Jungs, die die Defizite stopfen müssen.» Die Festivals schrieben rote Zahlen im sechsstelligen Bereich.

«Schweren Herzens»

Auch die stark gestiegenen Gagen und die höheren Kosten für die Infrastruktur hätten dazu beigetragen. «Mit schwerem Herzen haben wir deshalb beschlossen, das Royal Arena Festival sowie das Orpundart Openair in Orpund 2024 nicht durchzuführen», so Hohl. Darum gäbe es leider wenig Grund zu Optimismus und Zuversicht. Dazu komme, dass es schwierig sei, Sponsoren für Spartenfestivals zu finden.

Dass die Events nicht stattfinden, hat auch Konsequenzen für andere Beteiligte. Mit einem Festival werde immense Wertschöpfung generiert. «Nun entfallen die Aufträge für den Sicherheitsbetrieb, Technikfirma, Künstlerinnen und Künstler, Sponsoren, Drucker, Grafiker – es hat grossen Einfluss», sagt Hohl.

Kein Zusammenhang mit Einsprachen

Die Reaktionen seien aber aufmunternd und man bekomme auch dankbare Rückmeldungen. «Die Dankbarkeit der Leute ist da, dass wir die Festivals über Jahre organisiert haben und auch ein gewisses Verständnis, dass wir den Entscheid der Absage treffen mussten.»

Die Organisatoren wollen das kommende Jahr nutzen, um sich Gedanken über die Zukunft des Royal Arena Festivals sowie des Orpundart Openairs zu machen. Er betont: «Die politischen Diskussionen und Einsprachen haben absolut keinen Zusammenhang mit dem Entscheid.» Es sei einfach ein wirtschaftlicher Entscheid.

(pd/ade/mfu)

veröffentlicht: 17. Oktober 2023 14:50
aktualisiert: 17. Oktober 2023 17:46
Quelle: BärnToday

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