Viele Betriebe sind noch immer auf der Suche nach Lernenden – obwohl für einen Grossteil das neue Lehrjahr bereits begonnen hat. Wie sieht die Situation auf dem Lehrstellenmarkt im Kanton Solothurn aus? Pirmin Hänggi hat Antworten.
Wurden bereits viele Lehrverträge unterschrieben?
Die Situation präsentiert sich über alle Berufsfelder weg als sehr stabil, offene Lehrstellen sind nach wie vor in allen Berufsfeldern zu finden. Bis letzten Freitag wurden im Kanton Solothurn 2063 Lehrverträge abgeschlossen oder dem Amt zur Genehmigung eingereicht. Das ist knapp 1 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Jahr zuvor.
Besonders die Handwerksbetriebe haben aber Mühe, Lernende zu finden und auch die Industrieberufe sind weniger gefragt als auch schon. Nach wie vor beliebt sind hingegen die Lehren im KV-Bereich. Auch im Gesundheitswesen, im Bereich der Logistik und im Detailhandel wurden viele Lehrverträge abgeschlossen.
Gibt es noch viele offene Lehrstellen?
Auch in diesem Jahr ist das Angebot an Lehrstellen grösser als die Nachfrage. Momentan sind im Kanton Solothurn noch rund 500 offene Lehrstellen im Lehrstellennachweis publiziert. Aufgrund der Erfahrungswerte vergangener Jahre kann davon ausgegangen werden, dass bis Ende September bis zu 300 Lehrstellen nicht besetzt werden können.
Es werden keine Lehrstellen gestrichen. Sie werden lediglich nicht besetzt, das Kontingent bleibt aber insgesamt bestehen.
Empfehlungen an die Lehrbetriebe?
Grundsätzlich sind Rekrutierungsempfehlungen so wie auch die Berufswerbung Sache der Berufsverbände. Das ABMH genehmigt die Verträge, die es erhält. Es ist wichtig, dass das Matching stimmt und die Auswahl für beide Seiten passt. Wichtig ist zudem, dass man sich jetzt noch Zeit nimmt für mehrere Schnuppertage und so ein sauberes und korrektes Auswahlverfahren durchlaufen wird.
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