Mehr Unfälle mit Elektro-Trottinetts – weniger tödlich verunfallte Personen
Im Jahr 2023 ereigneten sich auf den Strassen im Kanton Solothurn 1'484 Verkehrsunfälle. Dabei kamen drei Personen ums Leben. Das geht aus der Polizeilichen Verkehrsstatistik hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Im Vergleich zum Vorjahr waren das 26 Unfälle mehr, aber 11 Verkehrstote weniger. «Bei den Verkehrstoten haben wir damit den zweittiefsten Wert der letzten zehn Jahre», sagt Dominic Jakob, der Chef Verkehrstechnik der Kantonspolizei Solothurn. Ob das einem Trend entspreche oder nicht, könne er aber nicht sagen.
Mehr Unfälle mit E-Trottis
Zugenommen haben 2023 vor allem die Unfälle mit E-Trottis. Die 29 Unfälle bedeuten eine Zunahme von über 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Zunahme hange vor allem mit der steigenden Anzahl E-Trottis auf den Strassen zusammen, sagt Dominic Jakob. «Oft wird aber auch die Fahrphysik unterschätzt. Bei den kleinen Rädern der Trottis führt oft schon ein Schachtdeckel mit Schlitzen oder ein Randstein zu einem Sturz.»
Bei den 29 E-Trotti Unfällen wurden 26 Personen verletzt, drei davon schwer. Die Kantonspolizei hat auf diese Entwicklung reagiert und die Präventionsmassnahmen in diesem Bereich deutlich erhöht. Zum einen gehe man dabei auf die Schülerinnen und Schüler zu, zum anderen würden Erwachsene mit Flyern – zum Beispiel als Beilage zur Verkehrssteuerrechnung – sensibilisiert, sagt Jakob.
Gründe für Unfälle bleiben gleich
Die Ursachen für Verkehrsunfälle sind seit mehreren Jahren weitgehend unverändert. Auf der Autobahn kommt es häufig zu klassischen Auffahrunfällen. Ausserhalb der Autobahn führen oft die Missachtung des Vortrittsrechts, das Nichtbeherrschen von Fahrzeugen und der Zustand von Verkehrsteilnehmenden zu Unfällen.
Über 200'000 mal geblitzt
Im Jahr 2023 wurden insgesamt 1'532 Geschwindigkeitskontrollen mit mobilen, semistationären und Lasermessgeräten durchgeführt. Dabei sind 209'282 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt und geahndet worden. Die gemessenen Höchstgeschwindigkeiten betrugen innerorts 125 km/h (erlaubt 50 km/h), ausserorts 148 km/h (erlaubt 80 km/h) und auf der Autobahn 200 km/h (erlaubt 120 km/h). Neun Geschwindigkeitsüberschreitungen erfüllten den Raser-Tatbestand. Das sind gleich viele wie im Vorjahr.
Kantonspolizei braucht mehr Personal
Die grösste Herausforderung in Zukunft sieht Dominic Jakob in der Aufrechterhaltung der intensiven Kontrollen im Strassenverkehr. Durch die zunehmenden Zahl der Kriminalfälle würden bei der Kantonspolizei Personal und Ressourcen benötigt, die dann nicht mehr für die Verkehrskontrollen zur Verfügung stehen würden. «Man macht Verkehrskontrollen nur dann, wenn man keine anderen Aufträge hat. Ganz einfach gesagt: Wir müssten ein bisschen mehr Leute haben», sagt Jakob zum Schluss.
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