Mittelland
Kanton Solothurn

Tolle Zwetschgenernte im Schwarzbubenland – aber hat die Frucht ein Imageproblem?

Süss und gesund

Tolle Zwetschgenernte im Mittelland – aber hat die Frucht ein Imageproblem?

· Online seit 09.08.2023, 07:41 Uhr
Im Kanton Baselland und im solothurnischen Schwarzbubenland fällt die Zwetschgen-Ernte in diesem Jahr besonders gut aus. Obstbauer Martin Heller sieht bei der gesunden, süssen Frucht aber ein Imageproblem.
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Aktuell werden in der Schweiz pro Woche rund 400 Tonnen Zwetschgen geerntet. Bis Mitte September gibt das gesamthaft rund 3000 Tonnen. Wegen starken Hagelgewittern im Wallis und in einigen Gebieten der Ostschweiz sind das rund 900 Tonnen weniger als im Vorjahr. Die Obstbauern im Mittelland freuen sich aber über gute Erträge.

Sehr guter Behang im Schwarzbubenland

«Bei uns im Schwarzbubenland sieht die diesjährige Zwetschgenernte sehr gut aus. Die Früchte sind gross und süss», sagt Martin Heller. Die frühen Sorten seien gepflückt, jetzt sei die alte Haussorte «Bühler» an der Reihe, erklärt der Obstbauer vom Zehntenhof in St. Pantaleon weiter.

Auch bei dieser Sorte sei der Behang an den Bäumen sehr gut. «Dank dem Regen in den letzten Tagen sind auch diese Früchte schön gross geworden. Das Aroma ist sehr gut und der Stein löst sich gut vom Fruchtfleisch. Das ist immer ein gutes Zeichen», sagt Heller.

Die Ernte falle bei ihm auf dem Betrieb in diesem Jahr besser aus, als in den vergangenen sieben oder acht Jahren. Vielfach habe Frost oder eine schlechte Blütezeit für weniger Ertrag gesorgt. Doch in diesem Jahr hätten die starken Winde im Sommer für eine natürliche Auslese am Baum gesorgt. Die überreifen Früchte sind dabei runter gefallen. Ab und zu sei sogar ein Ast abgebrochen, weil er wegen der vielen Früchte zu schwer war, sagt Martin Heller weiter.

«Hoffentlich wird es nicht mehr zu heiss»

«Ich hoffe, dass es in den nächsten Tagen nicht allzu heiss wird, dass nicht alles miteinander reif wird», sagt er. Wenn sich der Reifezeitpunkt etwas verzögere, könne man den Absatz besser steuern und die Zwetschgen bleiben länger auf dem Markt.

Haben Zwetschgen ein Imageproblem?

Es gibt also viele einheimische Zwetschgen in diesem Sommer. Der Obstbauer aus dem Schwarzbubenland hofft nun, dass diese Früchte auch Käufer finden. «Die Nachfrage war bis jetzt eher verhalten. Wir hoffen, dass die Leute wieder mehr Zwetschgen kaufen, wenn sie zurück aus den Sommerferien sind», sagt Heller. Die Zwetschge hat seiner Meinung nach ein bisschen ein Imageproblem. «Wenn es im Laden Aprikosen und Zwetschgen nebeneinander hat, dann werden eher Aprikosen gekauft. Diese Frucht sieht mit ihren sonnigen Farben halt auch verführerischer aus als die unscheinbare violette Zwetschge», sagt Martin Heller.

In seinem Hofladen würden die Zwetschgen vor allem von älteren Leuten gekauft, das habe er so beobachtet, sagt er weiter. Bei den Kirschen sei das anders, da würden auch jüngere Leute zugreifen. Er vermutet, dass viele Leute halt nicht mehr genau wissen, was sie mit den Zwetschgen machen können. «Es sind ja vor allem die älteren Leute, die noch mit Zwetschgen umgehen können und wissen, wie man sie verwertet – wie man Zwetschgenmus macht oder Konfitüre oder Wähen. Die Jungen haben das nicht mehr so im Blut oder in den Genen», schmunzelt Martin Heller zum Schluss.

Was ist dein Lieblingsrezept mit Zwetschgen? Schreib es in die Kommentare.

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veröffentlicht: 9. August 2023 07:41
aktualisiert: 9. August 2023 07:41
Quelle: 32Today

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