Vandalismus

Krieg der Bäcker in Solothurn? Werbeplakate von Felber Beck beschmiert

17.11.2023, 16:46 Uhr
· Online seit 17.11.2023, 16:40 Uhr
Schon bald eröffnet am Hauptbahnhof Solothurn eine Filiale der Bäckerei Felber. Sie macht mit drei grossen Plakaten Werbung. Doch diese wurden diese Woche von Unbekannten verschmiert, unter anderem mit dem Schriftzug einer Konkurrenz-Bäckerei. Verrohen die Sitten im umkämpften Markt um Gipfeli und Canapés?
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Wer die letzten Tage in Solothurn am Bahnhof unterwegs war, konnte die Werbung der Bäckerei Felber kaum übersehen: Grosse, weisse Plakate, die die baldige Eröffnung einer neuen Filiale am Bahnhof ankündigen. Doch diese Woche waren die Aushänge plötzlich wüst verunstaltet. Auf einem stand eine homophobe Beleidigung, ein weiteres der drei Plakate wurde mit dem dicken schwarzen Schriftzug «Sutter» versehen.

Solothurnerinnen und Solothurner verbinden diesen Namen mit der traditionsreichen Suteria vor der St.Ursen-Kathedrale. Gibt es in Solothurn nun einen Krieg der Bäckereien? Wurde in der Suteria-Backstube ein Plan ausgeheckt, um der baldigen Konkurrenz präventiv eins auszuwischen?

«Haben zuerst an die Suteria gedacht»

Der Inhaber vom Felber Beck, Pius Riechsteiner, hat von Mitarbeitern bereits von den Schmierereien erfahren. «Als wir das Foto mit dem Sutter-Schriftzug gesehen haben, haben wir sofort an die Suteria gedacht», so Riechsteiner. «Aber wir wussten, dass keine böswillige Aktion der Konkurrenz dahinterstecken kann. Einerseits arbeiten wir in Langenthal schon länger am gleichen Standort, andererseits wird Suteria nur mit einem ‹t› geschrieben, der schmierige Schriftzug hat aber zwei.»

Der Felber-Beck-Inhaber vermutet einen dummen Streich von irgendwelchen Vandalen. Man habe schon die Versicherung kontaktiert.

Suteria: «Wir warens nicht»

Gleich klingt es bei der Suteria. Auf die Frage, ob es jemand von ihnen gewesen sein könnte, kann Geschäftsleiter Michael Brüderli nur lachen. Als Gegenbeweis erwähnt auch er, dass der «Sutter»-Schriftzug ein «t» zu viel hat. Der Suteria sei der Standort am Solothurner Bahnhof sogar im Vorfeld angeboten worden. Man habe abgelehnt, der Bahnhof passe als Standort nicht ins Firmen-Konzept. Die Suteria-Leute wussten natürlich, dass sich ein anderer Bäcker den Platz schnappen wird.

Wie Riechsteiner erwähnt auch Brüderli das gute Verhältnis der beiden Bäckereien in Langenthal. Es gebe keinen Grund, aus dem Nichts und auf diese Art gegen die Konkurrenz vorzugehen. Die Sprayereien verurteilt er, sie seien «stillos und primitiv», so Brüderli.

Friede, Freude, Eierkuchen?

Der Krieg der Bäckereien um die Gipfeli-Vorherrschaft in Solothurn ist also abgesagt, bevor er entfesselt wurde, es herrscht im Gegenteil Friede, Freude, Eierkuchen.

Aktuell sind die Wände, an denen die Plakate hingen, leer. Der Felber Beck hat bereits neue in Auftrag gegeben, und schon bald werden sie aufgehängt. Ob diese von weiteren Schmierereien verschont werden, oder ob die «Bäckereien-Hooligans» erneut zuschlagen, bleibt abzuwarten. Die neue Filiale der Bäckerei Felber eröffnet ihre Pforten am Solothurner Hauptbahnhof am 11. Dezember.

veröffentlicht: 17. November 2023 16:40
aktualisiert: 17. November 2023 16:46
Quelle: 32Today

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