Mittelland

Nordwestschweizer Kantone kämpfen mit modernster Technik gegen Asiatische Hornissen

Gefahr für Honigbienen

Mit modernster Technik gegen Asiatische Hornissen

· Online seit 28.06.2023, 16:47 Uhr
Im Helikopterflug kann die Asiatische Hornisse vor einem Bienenstock schweben, um dort Honigbienen im Flug abzufangen und zu töten. Die Nordwestschweizer Kantone spannen nun zusammen und kämpfen gemeinsam mit modernster Technik gegen die eingewanderten Insekten.
Anzeige

Sie hat einen schwarzen Kopf mit oranger Stirn, einen schwarzen Körper und einen schwarzen Hinterleib mit einem orange-gelben Abschluss. Damit unterscheidet sich die Asiatische Hornisse recht deutlich von der einheimischen europäischen Art. Diese hat einen rotbraunen Körper mit gelb-schwarzem Hinterleib. Während die europäische Hornisse mittlerweile als gefährdete Art gilt, breitet sich die eingewanderte Asiatische Hornisse auch bei uns immer mehr aus.

Honigbienen in Gefahr

Damit wird sie zum Problem für Imker und Bienenzüchter, erklärt Stephanie Huggler. Sie leitet die Koordinationsstelle für gebietsfremde Organismen im Kanton Solothurn. Auf dem Speiseplan der asiatischen Hornissen stehen nämlich vor allem Bienen. «Die asiatische Hornisse kann verschiedene Arten von Insekten fangen und fressen. Das Hauptproblem liegt bei den Honigbienen».

Im vergangenen Herbst wurde die Asiatische Hornisse zum ersten Mal im Kanton Solothurn nachgewiesen. Mittlerweile sind zwei weitere Funde hinzugekommen. Um eine Ausbreitung zu verhindern, fördern die Nordwestschweizer Kantone gemeinsam die Suche von Nestern per Radio-Telemetrie.

Nicht gleich draufhauen

Wer eine Asiatische Hornisse entdeckt, soll sie nicht gleich ins Insekten-Jenseits befördern, sagt Stephanie Huggler. «Es ist sehr wichtig, dass nicht einzelne Tiere getötet werden.» Man solle die Insekten vielmehr von speziell ausgebildeten Personen fangen lassen. Die Tiere werden dann mit speziellen Sendern versehen, mit denen der Rückflug ins Nest verfolgt werden kann. So könnten die Hornissen-Nester gefunden und entfernt werden.

Kontrollieren, nicht ausrotten

Eine Asiatische Hornisse kann in einer Saison ohne weiteres 100 Jungköniginnen hinterlassen, welche dann im folgenden Jahr alle ihr eigenes Nest haben. Ausrotten könne man die Tiere nicht, sagt Stephanie Huggler. Das Ziel sei es, die Ausbreitung zu verlangsamen und die Dichte auf einem tolerierbaren Niveau zu halten. «Irgendwann wird es so sein, dass nur noch Nester entfernt werden, die Probleme machen, weil der Druck auf benachbarte Bienenvölker zu gross werde.»

Ganz billig wird der Kampf gegen die Asiatischen Hornissen nicht. Jede Nestentfernung mittels Radio-Telemetrie kostet mehrere tausend Franken.

Beobachtungen melden

Um Kenntnisse über die Verbreitung der Asiatischen Hornisse zu erhalten, zählt der Kanton Solothurn auf die Mithilfe der Imkerinnen und Imker und auf Beobachtungen aus der Bevölkerung. Alle sind eingeladen, über die Meldeplattform www.asiatischehornisse.ch Fotos oder Filme von verdächtigen Insekten oder Nestern zu melden. Jede Beobachtung ist wichtig.

veröffentlicht: 28. Juni 2023 16:47
aktualisiert: 28. Juni 2023 16:47
Quelle: 32Today

Anzeige
Anzeige
32today@chmedia.ch