In Solothurn und im Oberaargau: Nez Rouge sucht Freiwillige

«Aktuell suchen wir für die ersten beiden Nächte im Dezember noch fünf Fahrerinnen und Fahrer, für die weiteren Nächte bis Ende Monat sind es zwischen sieben und zehn», sagt Davide Bruno. Er ist der Präsident von Nez Rouge Solothurn–Oberaargau. Die nationale Präventionskampagne sorgt dafür, dass Personen, welche sich nach einem Fest nicht mehr wohl oder sicher fühlen, ihr eigenes Fahrzeug selber zu steuern, gut nach Hause kommen können.

So funktioniert Nez Rouge

Ein kurzer Anruf auf der kostenlosen Telefonnummer 0800 802 208 reicht. Kurze Zeit später machen sich zwei freiwillige Fahrer oder Fahrerinnen von Nez Rouge mit einem Auto auf den Weg. Die Nez-Rouge-Crew holt den Kunden oder die Kundin am Fest ab. Ein Fahrer oder eine Fahrerin fährt ihn oder sie in seinem oder ihrem Auto nach Hause. Der andere Chauffeur folgt mit dem Nez Rouge Auto, um danach das Crew-Mitglied wieder zurück zur Zentrale zu bringen. Nez Rouge ist kein Taxi-Dienst. Er kann nur in Anspruch genommen werden, wenn der Kunde oder die Kundin mit dem eigenen Auto unterwegs ist.

Viele treue freiwillige Fahrerinnen und Fahrer

Die Region Solothurn–Oberaargau könne auf viele treue und langjährige Fahrerinnen und Fahrer zählen, sagt der Präsident Davide Bruno. «Es gibt Leute, die sind seit der ersten Aktion 2006 dabei und fahren jedes Jahr wieder einen bis vier Einsätze. Darüber sind wir sehr stolz und froh.»

Für viele langjährige Nez Rouge Freiwillige sei der Kontakt zu anderen Kolleginnen und Kollegen wichtig. Die Crew sich immer wieder in der Zentrale und verbringe so die Nächte zusammen. Dazu könne man etwas Gutes tun – das motiviert. «Die Kundinnen und Kunden können ein schönes Fest geniessen und kommen danach gut und sicher nach Hause.»

Trotzdem sei es heute schwieriger, genügend Freiwillige zu finden, sagt Bruno weiter. «Wir haben auch gemerkt, dass sich Fahrerinnen und Fahrer immer kurzfristiger für einen Einsatz entscheiden.» Das könne auch von einem zum nächsten Tag noch passieren, so Bruno.

Anforderungen sind nicht ganz ohne

Wer für Nez Rouge Fahrerin oder Fahrer werden möchte, braucht den definitiven Führerausweis und muss sich auf der Strasse sicher fühlen – auch bei schlechten Strassenverhältnissen. Nez Rouge fährt auch bei Schnee und Regen, solange die Einsatzleitung die Fahrt als machbar einstuft.

Wichtig sind neben dem Autofahren auch die Freude am Kontakt mit anderen Menschen und Diskretion. «Man weiss nie, wen man nach Hause fährt. Es kann auch mal eine prominente Person im Auto sitzen. Wir hängen das aber nie an die grosse Glocke. Jeder und jede wird nach Hause gefahren», sagt Davide Bruno.

Ehrenamtlicher Einsatz

Eine Entschädigung für die Einsatz als Nez Rouge Fahrerin oder Fahrer gibt es nicht. Alle Freiwilligen machen ihre Einsätzen ehrenamtlich. Es gibt für alle im Frühling oder Sommer ein Fest, an dem alle Fahrerinnen und Fahrer eingeladen werden. Mit diesem bedankt sich die Organisation bei den Helfenden.

Wer Nez Rouge als Fahrerin oder Fahrer unterstützen möchte, findet alle Informationen dazu auf nezrougesolothurn.ch Dort gibt es auch ein Online-Tool, mit dem man sich für Einsätze melden kann.