Gemeinde verbietet SUP-Vermietung in Wangen an der Aare
Man kennt Fredy Fischer in Wangen an der Aare. Fast 30 Jahre lang wirtete er im Restaurant «Stadtgarten» im Städtli. Das Lokal ist seit rund 150 Jahren in Familienbesitz. Vor vier Jahren hat er das Restaurant verpachtet. Heute konzentriert er sich auf seine Herberge in Wangen und auf die Vermietung von Stand-Up-Paddles in seinem kleinen idyllischen Holzhäusschen direkt an der Aare. Diese Vermietung muss er nun aber aufgeben, wie die Berner Zeitung schreibt.
Ein Theater um ein Holzhäuschen
Das alles sei ein Theater, wird Fredy Fischer in der Zeitung zitiert. Angefangen hat die Geschichte schon 2020. Damals hat Fredy Fischer zusammen mit seiner Frau bei der Gemeinde die Baubewilligung für den Umbau seines Holzhäuschens auf ihrem Grundstück direkt an der Aare eingeholt. Es war etwas in die Jahre gekommen und brauchte eine Auffrischung, damit es wieder als Werkstatt und Gartenhäuschen genutzt werden konnte. Ein Jahr später war der Umbau abgeschlossen. Fredy Fischer erweiterte das Häuschen nachträglich um ein Kompost-WC und einen Unterstand für Maschinen. Dies war so in der Baubewilligung nicht vorgesehen und erzeugte offenbar den Neid von gewissen Nachbarn. Schliesslich kamen Vertreter der Gemeinde für eine Baukontrolle vorbei – und verfügten einen Baustopp.
In den folgenden Gesprächen fanden die Beteiligten keine Lösung. Die Gemeinde beanstandete die Anbauten, einen Ofen mit Herdplatte und Mobiliar im Häuschen. Ihrer Ansicht nach liesse das die Vermutung zu, dass die Fischers das Häuschen an der Aare als Wohnung nutzen wollten. Das war aber gemäss Zonenreglement nicht zulässig, genau so wenig wie die Nutzung als Gewerbe.
Im Sommer 2022 wies die Gemeinde das Ehepaar Fischer an, die nicht genehmigten Erweiterungen am Häuschen zu entfernen und das Gewerbe – also die Vermietung von Stand-Up-Paddels aufzugeben. Fredy Fischer legte gegen diese Verfügung Beschwerde ein.
Vermietung seit zehn Jahren
Für die Vermietung brauchte er sein Häuschen vor allem als Lagerort für die Paddels, als Werkstatt, wenn mal etwas kaputt gehen sollte und als Ausgabestelle direkt am Wasser. Die Vermietung passierte immer über die GmbH der Fischers und das schon seit fast zehn Jahren. Deshalb könne sich Fredy Fischer nicht erklären, warum die Gemeinde erst so spät reagiert habe, wird er in der Berner Zeitung zitiert. Die Gemeinde Wangen an der Aare hat auf Anfrage der Zeitung geschrieben, dass sie erst seit 2021 von der Sportgeräte-Vermietung wisse. Es sei im Sommer bei schönem Wetter immer viel los auf der Aare. Deshalb sei es dann jeweils sehr schwierig, herauszufinden, woher das Material dafür stamme.
Im vergangenen Dezember hat die Gemeinde die Beschwerde der Fischers abgewiesen. Zu diesem Zeitpunkt weilten sie in Australien. Seit rund zwei Wochen sind sie zurück. Die Homepage des Stand-Up-Paddel-Verleihs ist zwar immer noch online. Für den kommenden Sommer müssen sich Fredy Fischer und seine Frau nun aber wohl nach anderen Möglichkeiten umschauen. Der Entscheid der Gemeinde ist rechtskräftig.
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