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Gianluca Persici vom SV Wiler-Ersigen vor dem Champions Cup Rückspiel

SV Wiler Ersigen

«Wir sind gut im Aufholen» – Gianluca Persici vor dem Rückspiel gegen Prag

16.09.2023, 08:09 Uhr
· Online seit 16.09.2023, 08:08 Uhr
Für den Schweizer Meister SV Wiler-Ersigen geht es heute Abend im Champions Cup um die Wurst. Das Hinspiel in Prag ging knapp verloren. Im Rückspiel können die Wiler-Ersiger den Spiess aber noch umdrehen. Stürmer Gianluca Persici erklärt im Interview, warum er zuversichtlich ist.
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Today: Erzähl uns vom Spiel am Mittwoch, wie war das für euch?

Nicht ganz optimal und nicht wirklich so wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir haben leider 5:4 verloren. Ein Unentschieden oder ein Sieg wäre für uns natürlich die bessere Ausgangslage gewesen.

Wie hast du das Spiel allgemein gesehen?

Die Gegner waren sicher eine Klasse effizienter als wir. Wir haben viel liegen gelassen und unsere Chancen weniger gut genutzt und sie haben unsere Fehler eiskalt ausgenutzt. Es gibt Verbesserungspotential. Der Spiel-Stil der Bohemians ist eher gradllinig, sobald sie den Ball gewinnen, haben sie Zug aufs Tor und schiessen. Das haben sie so demonstriert am Mittwoch und eiskalt verwertet.

Wie war das Reisen nach Prag?

Im Unihockey ist man es sich nicht gewohnt, ins Ausland zu reisen. Es war zum Teil etwas ermüdend. Wir hatten noch einen Zwischenhalt in Frankfurt, das hat an den Nerven gezerrt, denn der Flug nach Basel war verspätet. Also sind wir später als geplant nach Hause gekommen. Jetzt haben die Gegner den Weg, sie müssen in die Schweiz kommen. Das sehe ich als Vorteil für uns am Samstag.

Was steht auf dem Plan bis Samstag?

Wir haben die Devise: Es ist entscheidend, wer das letzte Spiel gewinnt und nicht, wer das erste Spiel gewinnt. Unser Job ist es darum jetzt, die bessere Arbeit zu machen: Eine bessere Videoanalyse und uns besser einstellen auf unseren Gegner für Samstag.

Es braucht zwei Siege, einmal nach 60 Minuten und einmal nach Verlängerung, richtig?

Ja genau, das ist das Spezielle an diesem Format. Im besten Fall könnten wir hoch gewinnen, aber nach 60 Minuten geht es weiter in die Verlängerung und dort entscheidet, wer das erste Goal macht. Es ist anders als im Fussball. Das macht es spannend für die Zuschauer – uns macht es «kribbelig».

Macht euch dieses spezielle Format nervös?

Locker sind wir sicher nicht. Wir gehen mit einer gewissen Anspannung ins Spiel. Ich denke, dass gehört aber zu jedem Spiel dazu und ist auch wichtig. Wir sind uns bewusst, dass wir es voll durchziehen müssen, auch wenn wir führen sollten. Diese Saison sind wir zudem gut im «Aufholen» – wenn der Gegner führt, versuchen wir immer, das Spiel noch zu drehen, ich denke, das entspricht der Mentalität des Teams, wir geben nie auf. Hoffen wir, dass es so bleibt.

Worauf legt ihr den Fokus am Samstag?

Wichtig ist die Reaktion eines jeden Spielers nach Ballverlust. Im Unihockey sind die ersten drei Sekunden nach Ballverlust entscheidend. Wir müssen darauf achten, viel besser defensiv zu stehen, damit wir die Gegner am spielen hindern können. Hingegen das Boxplay, also das Spiel in Unterzahl, hatte sehr gut funktioniert im letzten Spiel. Das werte ich als sehr positiv.

Wie siehts aus mit der Chancenauswertung?

Das müssen wir sicher anschauen, da gibt es noch Potential nach oben. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, das wurde uns zum Verhängnis. Die Gegner sind sehr kaltblütig. Darum wollen wir am Samstag unbedingt noch eine Schippe drauflegen. Dazu braucht es das richtige Einstellung. Am Ende geht es darum, trotz allem eine gewisse Lockerheit zu behalten, damit man vor dem Tor des Gegners die Nerven behält und die Chance verwertet.

Habt ihr ein Ritual vor dem Match?

Ja, definitiv, wir haben «unser» Lied. Bevor wir aus der Garderobe gehen beschwören wir uns damit, so dass wir parat sind für den Match.

Am Samstag spielt ihr in Gümligen, also nicht zu Hause?

Wir haben bereits dort gespielt, allerdings an weniger wichtigen Turnieren. Es ist eine Arena, die wir uns nicht gewohnt sind. Wir hoffen, dass unser Publikum uns unterstützt. In meinem Umfeld freuen sich die Leute, dass es für einmal internationale Spiele gibt im Unihockey. Im Fussball wäre das vergleichbar mit der Champions League. Wenn wir also unser Potential ausschöpfen können, dann liegt am Samstag viel drin.

Und nach dem Spiel von Samstag?

Momentan tanzen wir auf drei Hochzeiten: dem internationalen Champions Cup, der Schweizer Meisterschaft und dem Cup in der Schweiz. Das ist eine Herausforderung. Aber es ist auch das, was wir wollen, unsere Ambition. Ich habe das Gefühl, das muss einfach gut kommen. Aus Sicht der Spieler sind solch intensive Wochen sehr cool, wir verschieben lieber ein Training zu Gunsten eines Spiels.

Wie zufrieden bist du mit dem neuen Kader?

Am Anfang gibt es immer eine Findungsphase. Ich hatte das Gefühl, im jetzigen Kader ging das aber sehr schnell, weil man sich teilweise schon von früher kannte. Es läuft bisher gut, die Resultate sind gut, wir sind auf gutem Wege. Mit dem neuen Kader haben wir an Breite gewonnen, das gibt dem Trainer sehr viele Möglichkeiten.

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veröffentlicht: 16. September 2023 08:08
aktualisiert: 16. September 2023 08:09
Quelle: 32Today

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