Quelle: 32Today / Jael Fischer / Martin Ackle
Die ersten vier Monate des Jahres 2022 machte Corona der Aquarena AG in Herzogenbuchsee noch zu schaffen. Die Einschränkungen wie Masken- und Impfpflicht und die Unsicherheiten in der Bevölkerung führten auch finanziell zu einem grossen Verlust. Ein Teil davon konnte später im schönen und heissen Sommer wieder wettgemacht werden. Viele Gäste genossen die Abkühlung im grosszügigen Freibad.
Das vierte Quartal war ebenfalls sehr erfolgreich. Profitieren konnten die Aquarena AG dabei nicht zuletzt von der Schliessung des Hallenbades in Sumiswald. Von dort konnten unter anderem die Schwimmkurse und die Leiterinnen übernommen werden.
Verlust trotz verdoppeltem Umsatz
Der Umsatz im Geschäftsjahr 2022 lag am Schluss bei 1,75 Millionen Franken, was gegenüber dem Vorjahr nahezu einer Verdoppelung entspricht. Trotzdem bleibt ein Verlust von 490'000 Franken (vor Abschreibungen). Gründe für das negative Ergebnis waren unter anderem fällige Mehrwertsteuer-Nachzahlungen aus der Bauphase und Liegenschaftssteuern für die letzten drei Jahre. Die Liquiditätslage bleibt deshalb weiter angespannt. Der Verwaltungsrat rechnet jedoch nicht damit, dass die Einwohnergemeinde zusätzliche Mittel in die Aquarena einschiessen muss.
Politischer Gegenwind
Die finanzielle Lage der Aquarena AG führte in den letzten Jahren in Herzogenbuchsee immer wieder zu Diskussionen in den politischen Gremien. Die Firma werde nie auf eigenen Füssen stehen können, wurde kritisiert. Es bestehe nach wie vor die Gefahr, dass die Gemeinde als Hauptaktionärin die finanziellen Löcher werde stopfen müssen.
Man sei aber aktuell wieder auf Kurs, den Businessplan zu erfüllen, sagt Verwaltungsratspräsident Jürg Guggisberg. Bei diesen Vorwürfen sei häufig ausgeblendet worden, dass die Coronakrise einen grossen Einfluss auf die Umsätze gehabt habe. Deshalb sei es für die Bevölkerung von Herzogenbuchsee ein Glücksfall gewesen, dass die AG bereits vor Corona ausgegliedert wurde, sagt Guggsiberg weiter. Die Aquarena AG konnte so während der Pandemie von Massnahmen wie Kurzarbeit und Härtefall Entschädigung profitieren. Ohne das wäre es für den Steuerzahler teurer geworden.
Neue Geschäftsführerin
Seit Anfang Jahr arbeitet Tamaris Lottaz als neue Geschäftsführerin in der Aquarena AG. Sie kommt aus Freiburg und hat dort eine Schwimmschule geführt. Nach Herzogenbuchsee kam sie aber nicht wegen dem Job, sondern wegen der Liebe. Der Job habe sich erst danach ergeben, sagt sie.
Sie sei bereit und gewillt, Ordnung in den Betrieb zu bringen und die Aquarena AG auf den richtigen Weg zu bringen, sagt Tamaris Lottaz. Zuerst wolle sie aber alles und alle richtig kennenlernen und sich in die verschiedenen Geschäftsbereiche einarbeiten. Sie freue sich auf ihre erste Freiluft-Saison als Aquarena Geschäftsführerin, sagt Lottaz. Ab Herbst möchte sie die Erwachsenen-Schwimmkurse intensivieren und für das Weihnachtsgeschäft sind spezielle Wellness-Angebote geplant.
Auch der Verwaltungsratspräsident freut sich auf die kommende Aquarena-Saison. Er hoffe auf viele schöne, warme Sonnentage im Sommer und darauf, dass die Leute aus der Umgebung erkennen würden, welch schöne Wellness-Anlage sie in Herzogenbuchsee quasi vor der Haustüre hätten, sagt Jürg Guggisberg. Für das laufende Geschäftsjahr rechne man mit einer weiteren deutlichen Steigerung des Umsatzes.
Die ersten drei Monate des aktuellen Jahres stimmen die Verantwortlichen positiv. Man sei auf Budgetkurs, sagt Guggisberg. Er sei zuversichtlich, dass die Ziele erreicht werden können. Dies gehe aber nur, wenn keine neuen externen Einflüsse wie eine neue Pandemie oder kriegerische Ereignisse die Situation oder die Preise verändern würden.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.