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Nebenkosten-Skandal in Huttwil: Verwaltung rudert zurück

Huttwil

Verwaltung Crowdhouse rudert nach Nebenkosten-Skandal zurück

· Online seit 09.12.2023, 14:15 Uhr
Die horrend hohen Nebenkosten an die Mieter in Huttwil sind schweizweit in den Schlagzeilen. Mit einem Brief an die Mieterinnen und Mieter will der Crowdhouse-CEO nun die Gemüter beruhigen. Mit mässigem Erfolg.
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Dem CEO des betroffenen Verwaltungsunternehmens Crowdhouse, Robert Plantak, wird die Geschichte zu heiss, wie der «Blick» berichtet. Der Zeitung liegt ein Brief vor, in dem sich Plantak an die Mieterinnen und Mieter wendet. Darin entschuldigt er sich für «die entstandenen Unannehmlichkeiten» und die «mangelhafte Qualität der Dienstleistungen». Er beteuert aber weiterhin, dass die Abrechnungen zwar spät gekommen, aber korrekt seien.

Die betroffenen Mieter an der Sonneggstrasse in Huttwil bezweifeln dies, immerhin sind es zusammengezählt über 140'000 Franken, die sie nachträglich zahlen sollen. Für die letzten Jahre sollen einzelne Parteien teilweise Tausende Franken berappen, in einem Extremfall sogar 18'000 Franken.

Ist Crowdhouse zu stark gewachsen?

Das Unternehmen Crowdhouse sei in den letzten Jahren sehr stark gewachsen, versucht CEO Robert Planktak die Versäumnisse seiner Firma zu erklären. Die Pandemie, die hohe Fluktuation in der Firma und der Fachkräftemangel hätten der Immobilienverwaltung zu schaffen gemacht. Vielleicht ist die Firma sogar «zu stark» gewachsen, glaubt Blick aus Insiderquellen zu wissen. Crowdhouse hat inzwischen eine Hotline für betroffene Mieterinnen und Mieter eingerichtet. Man garantiere bei den Abrechnungen «vollste Transparenz», heisst es im Schreiben weiter. Die Firma wolle versuchen, dort wo sie Einfluss nehmen könne, die Kosten für die Mieter zu reduzieren.

Mieter zeigen sich unbeeindruckt

Christoph Buchmann, Sprachrohr der betroffenen Mieter in Huttwil, hat den Brief auch erhalten und sagt gegenüber «Blick»: «Wir planen den Gang vors Gericht. Der Brief ändert daran nichts.» Der Fall liegt inzwischen vor der zuständigen Schlichtungsbehörde und hat gemäss dem Berner Mieterinnen- und Mieterverband gute Chancen. Buchmann hilft inzwischen auch Mietenden aus anderen Überbauungen beim Gang vor die Schlichtungsbehörde.

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(dl)

veröffentlicht: 9. Dezember 2023 14:15
aktualisiert: 9. Dezember 2023 14:15
Quelle: 32Today

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