Blumenwiesen statt Rasen-Monokultur: Im Kanton Solothurn entstehen «blühende Nachbarschaften»
Quelle: 32Today / Jael Fischer / Cyrill Pürro
Klein aber fein: Seit letztem Jahr wachsen unter anderem in Hägendorf kleine Grünflächen zu wilden Wiesen. So soll die Biodiversität in den Dörfern gefördert werden. Denn für die Stiftung Pusch ist klar: Gemähte Rasen im hauseigenen Garten sind zwar schön fürs Auge – aber kontraproduktiv für die Artenvielfalt.
Diesem Trend will die Stiftung Pusch in Zusammenarbeit mit den Gemeindebehörden entgegenwirken und mehr Platz für Bienen, Hummeln und Vögel schaffen. Im Kanton Solothurn wurden seit dem Start des Pilotjahrs 2022 so insgesamt 3500 Quadratmeter geschaffen.
Jede Fläche zählt
Auch wenn die Felder teilweise eher bescheidene Grössen aufweisen, dienen sie der Natur. Sie sorgen nämlich für Vernetzung. «Die kleinen Wiesen helfen den Bienen und anderen Insekten, da sie so innerhalb des Siedlungsgebiets kürzere Flugstrecken haben», erklärt Berlanga Käufeler, Leiterin des Projekts «Blühende Nachbarschaft».
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«Die Trockenheit war hart»
Auch wenn es sich bei den Flächen um wilde Wiesen handelt, kann man sie nicht einfach unkontrolliert wachsen lassen. «Wiesen brauchen viel Licht, wenn man sie wachsen lässt», erklärt Wolfgang Bischoff. Er begleitet das Projekt als Wiesenexperte und Berater. Und Licht gebe es, wenn man die Pflanzen schneide.
Gerade beim Hägendörfer Friedhof sei es nötig gewesen, die Gräser früh zu stutzen. So schaffe man Platz für andere Arten, etwa den «Österreichischen Lein», den man auf der Wiese unschwer erkennt und der durch seine hellblaue Farbe besonders hervor sticht.
Eine Hürde war im Pilotjahr das Wetter. Denn der heisse Sommer und der trockene Herbst setzten auch den Wiesen zu. «Die Trockenheit war hart», sagt Bischoff.