Mittelland
Olten / Zofingen

«Die Energie ist sehr cool»: Oltner Musiker Fabian Capaldi begleitet Stars bei «Sing meinen Song»

Einblick gewährt

«Die Energie ist sehr cool»: Oltner Musiker Fabian Capaldi begleitet Stars bei «Sing meinen Song»

25.04.2023, 11:00 Uhr
· Online seit 21.04.2023, 14:28 Uhr
Bei «Sing meinen Song» treten in der aktuellen Staffel Musikgrössen wie Luca Hänni, Baschi oder Joya Marleen auf. Begleitet werden sie von einer Liveband. Mittendrin: der in Olten aufgewachsene Saxofonist Fabian Capaldi. Wir haben ihn in seinem Heimstudio in Lostorf besucht.

Quelle: 32Today / Jael Fischer / Deborah Wyser

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Die Künstler von «Sing meinen Song» werden jeweils gebührend gefeiert. Jedes Jahr treten neue Musikgrössen in der Sendung auf und geben Tauschkonzerte zum Besten. Sie interpretieren also Songs anderer Musikstars. Was dabei häufig vergessen geht: Die Musiker werden von einer Liveband begleitet. Ohne sie wäre «Sing meinen Song» nicht dasselbe. Also warum immer nur über die prominenten Teilnehmer berichten? Wir haben mit unserem Lokalmatador Fabian Capaldi gesprochen. Der Lostorfer steht schon seit Beginn der Show im Jahr 2020 als Saxofonist auf der Bühne – wenn es die Songs verlangen, erlernt er auch gerne neue Instrumente.

Fabian, wie bist du zum Saxofonspielen gekommen?

Saxofon spiele ich gefühlt schon mein ganzes Leben. Ich glaube, mein Mami hat mich dazu gebracht. Als ich sieben Jahre alt war, hat sie gemeint, ich solle ein Instrument auswählen, das ich gerne erlernen möchte. Dann hat mich das Saxofon wohl schon von Beginn weg fasziniert, durch das Radio, die Platten, welche bei uns zuhause liefen oder wo auch immer ich das Instrument zum ersten Mal gehört habe.

Dein Hobby ist zu deinem Beruf geworden. Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Definitiv, das Hobby ist passé aber die Leidenschaft ist geblieben. Einen Alltag gibt es quasi nicht, bei mir sieht jeder Tag komplett anders aus. Manchmal bin ich am Morgen früh bereits im Studio, an einem anderen Tag geht es erst am Nachmittag los für ein Konzert am Abend. Es gibt wirklich kein Schema, das sich jeden Tag wiederholt.

Du warst nun schon zum vierten Mal bei «Sing meinen Song» dabei. Wie ist es dazu gekommen?

Zusammen mit meiner Frau habe ich schon immer «Sing meinen Song» Deutschland geschaut und habe das Format unglaublich cool und faszinierend gefunden. Als dann das Telefon von Massimo Buonanno, dem musikalischen Leiter der Band, kam, musste ich nicht zwei Mal überlegen. Das ist ein wahnsinniges Privileg für mich, zusammen mit dieser Band zu performen und die Künstler kennenlernen zu dürfen. Da muss ich mir die Frage nicht mehr stellen, ob ich noch einmal dabei sein möchte. Wenn die Anfrage immer wieder kommt, bin ich immer sehr gerne dabei.

Was war das Besondere in dieser Staffel?

Eigentlich ist jede Staffel besonders. Jetzt war die Energie einfach sehr cool, man kann es vorher gar nicht sagen, aber die Konstellationen passen jedes Mal gut zusammen. In dieser Staffel war es auch wieder intim, emotional aber gleichzeitig auch lustig und niemand nahm ein Blatt vor den Mund. Vor allem Baschi in dieser Staffel war natürlich in dieser Hinsicht der Spezialist (lacht). Das macht am Schluss einfach den Unterschied und ist authentisch.

Wie bereitest du dich auf einen solchen Dreh vor?

Ich bin jeden Tag drei Stunden im Gym (lacht). Nein Spass, natürlich nicht. Als Musiker bin ich sowieso immer mehrere Stunden pro Tag an den Instrumenten. Bei der Produktion von «Sing meinen Song» hat man zusätzlich noch die Situation, dass man tagsüber mehrere Stunden in der Sonne und der Hitze ist. Aber wir haben ab und zu ein kurzes «Päuseli» gemacht, damit wir am Abend wieder bereit waren für den Dreh.

Wie kann ich mir die Zusammenarbeit mit den Künstlern vorstellen? Hast du viel Mitspracherecht?

Massimo Buonanno und Cyrill Camenzind bilden die musikalische Leitung und besprechen im Voraus mit den Künstlern schon vieles. Vor Drehstart gehen wir dann in die Studios. Dort proben wir ungefähr zwei Wochen für «Sing meinen Song» und haben für jeden Künstler nur rund zwei Tage Zeit zum gemeinsamen Proben. Im Studio darf jeder Inputs miteinbringen und man kann vieles ausprobieren. Trotzdem ist die Zeit begrenzt, die Tage im Studio sind dadurch sehr lang. Von allen Songs werden saubere Probeaufnahmen gemacht, damit die Künstler und auch die Band üben können. Sobald wir auf Gran Canaria sind, haben wir keine Zeit mehr, etwas zu ändern und pro Künstler lediglich einmal am Tag Soundcheck. Dann ist das Adrenalin schon brutal hoch.

Wenn man die Sendung im Fernsehen sieht, kommt immer so ein bisschen Ferienstimmung auf. Ich nehme an, die Produktion hat nicht viel mit Entspannung und Ferien zu tun?

Nein, Ferien sind es definitiv nicht. Viele meinen auch, dass wir über Monate auf Gran Canaria sind. Dem ist natürlich nicht so, die Tage sind lang, da bleibt wenig Zeit für Erholung. Von der An- bis zur Abreise ist alles durchgetaktet und sehr intensiv.

Du hast mit der Band zusammen viele neue Songs einstudiert. Hast du einen Lieblingssong oder ein Lieblingsgenre?

Genau, es sind insgesamt 49 Songs pro Staffel plus die Songs für die Duettsendung, die wir neu einstudiert haben. Gegenüber einigen Stilen hat man im Voraus vielleicht gewisse Vorurteile. Doch bei der gemeinsamen Arbeit im Vorfeld und in der Sendung lernt man die Künstler und Musikrichtungen von einer ganz anderen Seite kennen und kann diese Vorurteile komplett ablegen. Wenn man dann noch seinen Teil beitragen kann, kann ich mich gar nicht entscheiden. Das Gesamte ist einfach «Lieblings».

Du bist auch viel als Solokünstler unterwegs, was sind so die grössten Unterschiede zu einem Projekt wie «Sing meinen Song»?

Grundsätzlich bin ich Musiker und Saxofonist und biete mein Handwerk an. Da spielt es keine Rolle, ob es dabei um mich und meine Kunst geht oder ob ich mein Bestes für andere geben kann. Für mich gibt es keinen grossen Unterschied. Ich versuche einfach jedes Mal, mein Handwerk so gut wie möglich zu machen. Bei «Sing meinen Song» ist es in dem Sinne extrem, weil man innerhalb von kürzester Zeit etwas abrufen muss. Ich finde beides mega cool.

Du hast in deiner musikalischen Karriere schon viel erreicht. Gibt es noch etwas, wovon du träumst?

Mein Traum ist ganz einfach, auf diesem Niveau weiterfahren zu können. Natürlich gibt es auch noch ein, zwei Künstler aus der Schweiz oder auch dem Ausland, mit denen ich gerne zusammenarbeiten oder die ich gerne einmal musikalisch begleiten würde. Ich versuche, diese Träume in meinen Gedanken fest zu visualisieren aber nicht auszusprechen. Vielleicht gehen sie dann so irgendwann in Erfüllung.

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Capaldi hat das geschafft, wovon viele leidenschaftlichen Musiker träumen. Sein grösstes Hobby zum Beruf gemacht. Und trotzdem: Das Musikerleben ist kein Zuckerschlecken. Dahinter steckt viel harte Arbeit, Durchhaltewille und Disziplin.

veröffentlicht: 21. April 2023 14:28
aktualisiert: 25. April 2023 11:00
Quelle: 32Today

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