«Im Nachhinein weiss man immer, wie man es hätte machen müssen»
Das hätte ins Auge gehen können: In Olten wurden mehrere hundert Stimmzettel am Sonntag nicht gezählt. Zum Glück für die Stadt hat sich an den Ergebnissen nichts geändert, peinlich ist der Vorfall trotzdem.
Markus Dietler, wann wurde bemerkt, dass eine Wahlurne vergessen ging?
Im Stadthaus gibt es immer eine Wahlurne beim Empfang, neben dem Briefkasten für die Abstimmungs-Couverts. Am Montagmorgen haben wir bemerkt, dass diese Urne immer noch dort unten steht. Der Briefkasten war geleert, die Urne nicht.
Fuhr Ihnen der Schreck in die Glieder?
Ja, das war unangenehm. Vor allem auch, weil die eine Abstimmung ums Krematorium äusserst knapp ausgefallen war und hätte kippen können. Das ist jetzt nicht der Fall. Glücklicherweise ist das Endresultat das gleiche wie am Sonntag.
Wie viele Stimmen wurden am Sonntag nicht ausgezählt?
Es waren knapp 700. Wir hatten diese Urne am Donnerstag am Empfang hingestellt. Alle Couverts, die bis zum Schalterschluss am Freitagabend eingeworfen wurden, befanden sich noch in dieser Urne.
Wessen Fehler war es?
Grundsätzlich war es das Wahlbüro. Die Stadtverwaltung bereitet die Abstimmungen vor, das Wahlbüro ist für die Auswertung der Resultate am Wochenende zuständig – und dafür, dass alle Couverts gezählt werden.
Müssen Prozesse angepasst werden, damit sich ein solcher Fehler nicht wiederholt?
Wir haben das bereits festgelegt. In die Urne kommt nach Schalterschluss am Freitag nichts mehr rein, am Wochenende kommen die Couverts in den Briefkasten. Künftig werden wir diese Urne zu den anderen, bereits vollen Urnen im Wahllokal stellen.
Ist Ihnen so etwas schon einmal passiert?
In meiner über 20-jährigen Amtszeit ist ein solcher Fehler noch nie passiert. Nachher weiss man immer, wie man es hätte machen müssen. Bis jetzt hatte es immer geklappt.
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