War es ein Wolf?

«So ein Tier gehört für mich abgeschossen» – Schaf in Rothrist gerissen

15.12.2023, 08:40 Uhr
· Online seit 14.12.2023, 17:06 Uhr
In der Nacht auf Mittwoch ist in Rothrist ein Schaf gerissen worden. Die zuständige Behörde des Kantons hat beim toten Tier eine DNA-Probe entnommen. Nun soll geklärt werden, welches Tier hinter dem Riss steckt. Für den Präsidenten des Aargauer Bauernverbandes ist diese Frage unerheblich. Er fordert den Abschuss.

Quelle: Tele M1 / Adrian Remund / ArgoviaToday / Severin Mayer

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Am Mittwochmorgen hat eine Hobby-Tierhalterin in Rothrist ihr Schaf tot aufgefunden. Es wurde gerissen. Die genauen Umstände sind allerdings noch unklar. Die zuständige Behörde hat am Mittwoch noch eine DNA-Probe genommen, die nun klären soll, welches Tier für den nächtlichen Angriff verantwortlich ist.

Gerissene Tiere gehören dazu

Für Christoph Hagenbuch, Präsident des Bauernverbands Aargau, ist die Lage klar. Er geht davon aus, dass ein Wolf hinter dem Riss steckt und jetzt endlich etwas unternommen werden muss. «Auch wenn es ein Hund oder ein anderes Tier war, ändert es nichts an der Ausgangslage. So ein Tier gehört für mich abgeschossen», erklärt Hagenbuch gegenüber Tele M1.

Für David Gerke, Präsident der Gruppe Wolf Schweiz, stellt das eine gerissene Schaf kein allzu grosses Problem dar: «Es ist schade, dass ein Tier sterben musste, aber das kann vorkommen. Wir verlieren auch aus anderen Gründen Schafe und andere Tiere.»

Für Hagenbuch gibt es nur eine klare Lösung, um das Problem «Wolf» zu beseitigen. «Ich sehe das Leid der Menschen. In diesem Fall war es nicht einmal ein Bauer, sondern eine Hobby-Tierhalterin. Die hatte eine Bindung zu ihrem Schaf und das ist jetzt nicht mehr da.» Dieser Schafsriss zeige Hagenbuch wieder einmal mehr die Gefahr für den Menschen auf: «Ein Wolf, der ein 80 Kilogramm schweres Schaf töten kann, kann durchaus auch einem Kind oder einem Menschen gefährlich werden. Ich bin persönlich nicht bereit, dieses Risiko einzugehen. Ich finde, man sollte diesen Wolf sofort eliminieren.»

Wölfe leben plötzlich nicht vegan 

David Gerke kann die Regulierung der Wölfe nachvollziehen, damit werden die Nutz- und Heimtiere aber nicht geschützt. «Der Wolfbestand kann reguliert werden. Dieser kann schon seit mehr als zehn Jahren reguliert werden. Dennoch bedeutet eine Regulierung nicht gleich eine Ausrottung.» Auch wenn man den Wolfbestand reguliere, ist der Herdenschutz das A und O, so Gerke. «Denn auch ein regulierter Wolfsbestand ernährt sich nicht vegetarisch oder vegan.» Daher müssen die heimischen Nutztiere unbedingt geschützt werden.

Ob das Schaf in Rothrist wirklich von einem Wolf gerissen wurde, wird sich noch zeigen.

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veröffentlicht: 14. Dezember 2023 17:06
aktualisiert: 15. Dezember 2023 08:40
Quelle: ArgoviaToday

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