Photovoltaik

«Solaroffensive» entlang der Autobahn – diese Firma mischt ganz vorne mit

05.07.2023, 07:18 Uhr
· Online seit 04.07.2023, 16:26 Uhr
Solarpanels an Seitenrändern der Autobahn oder auf den Dächern von Raststätten: In der Schweiz könnte das bald Realität werden. Auch die Zuchwiler Firma Helion hat das Potenzial von Autobahnen erkannt und hat sich ein grosses Kuchenstück gesichert.
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In Sachen Solarenergie ist das Mittelland eine Art Goldmine. Aufgrund der grossen Fläche, die für Wohnraum und Gewerbe zugebaut ist, bietet die Region viel Platz für Photovoltaikanlagen. Denn solche Anlagen werden - zumindest bisher - meist auf bereits bestehende Gebäude gebaut, sagt Noah Heynen, CEO des Solothurner Start-up-Unternehmens Helion Energy AG.

Nicht nur im Mittelland

Und: Auch die «Pulsader» des Mittellands, die Autobahn A1, bietet für die Photovoltaik Möglichkeiten. «Als Lärmschutzschutzwand oder auf dem Dach einer Raststätte stört sich niemand an Solarpanels», sagt Heynen. Ausserdem könnten an Autobahnen grössere Flächen mit Panels ausgerüstet werden. Das Unternehmen hat das Potenzial von Autobahnen erkannt und bei einem Bewerbungsverfahren für den Bau von Photovoltaikanlagen teilgenommen, den das Bundesamt für Strassen durchgeführt hat.

Die Bewerbung war erfolgreich: Ein Viertel der 450 ausgeschriebenen Solaranlagen wurde der Helion zugesprochen, zusammen mit anderen Unternehmen. Wie viele Anlagen bei Autobahnen im Mittelland von der Helion installiert werden, kann Noah Heynen noch nicht sagen. Aber: Auch für Raststätten im Tessin und in Graubünden hat die Helion den Zuschlag erhalten.

«Solarpanels sind auf der Autobahn keine Gefahr»

Eine Gefahr für Autofahrerinnen und -fahrer bestehe nicht, wenn Panels an Lärmschutzwänden installiert werden. «Der Winkel der Panels wird so eingestellt, dass sie nur wenig reflektieren. So blenden sie niemanden», sagt der CEO.

Heynen blickt optimistisch in die Zukunft. «Projekte wie jenes vom Astra zeigen, dass wir genügend Flächen mit Solaranlagen ausrüsten können – wenn wir nur wollen.» Deshalb ist er sich sicher: «Im Mittelland beginnt bald eine Solaroffensive.» Nicht nur in Bezug aufs Mittelland ist Heynen guter Dinge. «Ich glaube, so können wir die Energiewende schaffen.»

In den Alpen weit umstrittener

Viel zu reden geben aktuell Pläne, in den Alpen grosse Flächen mit Solaranlagen zu bebauen, etwa im einsamen Wallisser Saflischtal in der Gemeinde Grengiols. Der grosse Vorteil dort ist, dass im Winter kein Nebel die Sonneneinstrahlung dämpft. Der begehrte Winterstrom kann in der Höhe viel einfacher gewonnen werden als im nebligen Unterland.

Allerdings zeichnet sich bei den Projekten in den Bergen ein Konflikt mit dem Landschaftsschutz ab - dieses Problem besteht entlang der Autobahnen im Mittelland kaum.

veröffentlicht: 4. Juli 2023 16:26
aktualisiert: 5. Juli 2023 07:18
Quelle: 32Today

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