Stadionstreit

Die Diskussionen in Grenchen haben ein Ende

· Online seit 30.01.2023, 09:35 Uhr
Nach vielen Gesprächen rund um die Fussballinfrastruktur der beiden grossen Fussballvereine FC Grenchen 15 und GS Italgrenchen haben alle beteiligten Parteien nun neue Nutzungsvereinbarungen unterzeichnet. Doch sind alle zufrieden mit der Lösung?
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Grenchen hat zwei bekannte Fussballvereine: der FC Grenchen 15 und der GS Italgrenchen. Beide trainieren seit Jahren auf ihren jeweiligen Plätzen und fördern den Nachwuchs- und Breitensport. Seit letztem Sommer ist klar, dass aufgrund von Veränderungen und Sanierungen der Fussballinfrastruktur neue Herausforderungen auf die beiden Clubs und die Stadt zukommen.

Das ist die verzwickte Ausgangslage

Jahrelang hat der GS Italgrenchen auf seinem Stammplatz trainiert und gespielt. Nun müssen sie diesen räumen, da eine Wohnüberbauung geplant ist. Das wäre grundsätzlich kein Problem, denn in Grenchen gibt es zwei Stadien. Sowohl das Stadion Brühl als auch das Stadion Riedern sind jedoch durch eine Vereinbarung exklusiv dem FC Grenchen 15 überlassen. Der GS Italgrenchen hat lediglich das Gastrecht für Meisterschaftsspiele auf den beiden Plätzen. Zudem muss die Tribüne des Brühlstadions dringend saniert werden. Somit bleibt nur das Riedernstadion übrig, das für die Zeit des Umbaus ohne Einschränkungen von beiden Mannschaften genutzt werden könnte.

Daraus ergibt sich dieses grosse Problem

Zwei Vereine, ein Fussballplatz - das kann zu Spannungen führen. Für die Ausarbeitung der Nutzungsvereinbarung hat die Grenchner Gemeinderatskommission deshalb im Sommer 2022 beschlossen, eine Begleitgruppe zu stellen. Auf der einen Seite fordert Italgrenchen als kleinerer Club der Stadt, dass ihm das Stadion Riedern überlassen wird. Der Verein hat eine Petition gestartet und diese mit 400 Unterschriften an Regierungsrätin Susanne Schaffner adressiert. Italgrenchen habe Angst um die Existenz und brauche eine Perspektive bezüglich Infrastruktur. Auf der anderen Seite ist für den FC Grenchen 15 unklar, wie sich die Stadionnutzung während der Renovierungsarbeiten gestaltet. Zudem will der Klub nicht einfach so eines seiner Stadien abgeben.

Das ist die vereinbarte Lösung

Die neuen Nutzungsvereinbarungen wurden nun von allen Beteiligten unterschrieben, wie es in einer Medienmitteilung vom Freitag heisst. Die Stadt Grenchen konnte mit den beiden Fussballvereinen aushandeln, dass der GS Italgrenchen das kleinere Stadion Riedern und der FC Grenchen 15 das Stadion Brühl als «Homebase» nutzen darf, wie Mike Brotschi von der Stadt Grenchen auf Anfrage sagt. Der Vize-Präsident des SG Italgrenchen, Lombardo Silvano, ist grundsätzlich zufrieden mit den vereinbarten Bedingungen. Und Marcel Bolliger, der ehemalige Präsident des FC Grenchen 15 und jetzige Leiter des Marketings, sagt: «Man muss im Leben mit gewissen Niederlagen umgehen können und sagen, es ist jetzt gut so. Wir müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren, und das ist der Fussball.»

(dwy)

veröffentlicht: 30. Januar 2023 09:35
aktualisiert: 30. Januar 2023 09:35
Quelle: 32Today

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