Mittelland
Solothurn / Grenchen

Gemeinderat Solothurn will an teurem Aaresteg beim Postplatz festhalten

Nice to have oder unnötig?

Gemeinderat hält an teurem Aaresteg in Solothurn fest

· Online seit 15.11.2023, 11:15 Uhr
Im Solothurner Gemeinderat wurde am Dienstag über den geplanten Aaresteg beim Postplatz debattiert. Dieser kommt doppelt so teurer als ursprünglich vorgesehen. Dennoch wurde das Projekt weder beerdigt noch verschoben – das letzte Wort hat das Volk.
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Die Stadt Solothurn ist finanziell nicht auf Rosen gebettet. Das wurde in den letzten Jahren in den Budgetberatungen immer wieder festgehalten. Geld könne nur für das Allernötigste ausgegeben werden. Aus diesem Grund wurde dem Budgetposten «Aaresteg» in der Sitzung am Dienstag auch gleich ein ganzes Traktandum gewidmet. Die Diskussionen dazu wurden intensiv geführt, wie die Solothurner Zeitung schreibt.

Doppelt so teuer wie geplant

Der Aaresteg ist Teil des neuen Postplatzes in Solothurn. Bei der Planung 2021 wurden für den Bau der Plattform auf Flusshöhe 670'000 Franken veranschlagt. Im Baugesuch, welches im Sommer 2023 eingereicht wurde, waren die Kosten nun aber plötzlich doppelt so hoch. 1,4 Millionen Franken soll das Bauwerk neu kosten. Begründet wird dies mit zusätzlichen baulichen Massnahmen, höheren Materialkosten und einem zusätzlich nötigen Lift auf die Plattform.

Verschieben oder gar streichen?

Die Aareplattform sei attraktiv und nice to have, aber nicht wirklich notwendig, sagte SVP-Gemeinderätin Marianne Wyss zu Beginn der Diskussion. «Aber bitte denkt an unsere finanzielle Lage, bevor Ihr Geld aus dem Fenster schmeisst.» Auch wenig Freude hat Markus Schüpbach (FDP). Er stellte den Antrag, den Steg komplett aus dem Budget zu streichen und stattdessen ein Sprungbrett auf der Wengibrücke zu montieren.

Für den Präsidenten des Wirtschafts- und Finanzausschusses, Pascal Walter (Mitte), war klar, dass das Projekt nicht im kommenden Jahr umgesetzt werden sollte. Er beantragte, dass der Steg erst für das Budget 2025 wieder ein Thema werden soll.

Gemeinderat will am Projekt festhalten

Dem entgegnete Franco Supino von der SP, dass eine Verschiebung die ganze Sache noch zusätzlich verteuern würde. Seine Fraktion sei für den Aaresteg, sagte Supino.

Der Gemeinderat stimmte zuerst darüber ab, das Projekt gleich komplett zu versenken. Dafür waren nur sechs Mitglieder, 22 wollten daran festhalten. In einer weiteren Abstimmung ging es darum, ob das Projekt um ein Jahr verschoben werden sollte. Dafür waren sieben Gemeinderatsmitglieder, 20 wollten den Aaresteg so bald als möglich umsetzen. 

So geht es weiter

Die Mehrkosten für die Aareplattform fanden so den Weg ins Budget. Darüber muss die Gemeindeversammlung am 11. Dezember befinden. Wird es verabschiedet, beginnen die Bauarbeiten für den Aaresteg spätestens im März. So sollte man noch vor den Sommerferien 2024 auf der Plattform sitzen und die Füsse in die Aare baumeln lassen können.

(ma)

veröffentlicht: 15. November 2023 11:15
aktualisiert: 15. November 2023 11:15
Quelle: 32Today

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