Ausbildung

Solothurn will Standort für die neue Solarlehre werden

· Online seit 26.04.2023, 15:32 Uhr
Ab 2024 kann man in der Schweiz eine Lehre als Solarmonteur EBA oder Solarinstallateur EFZ machen. Für die Berufsschule in diesen Ausbildungen sind bis jetzt zwei Standorte im Kanton Freiburg und im Kanton St.Gallen geplant. Solothurn wäre gerne der dritte im Bunde.
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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist prekär. In praktisch allen Branchen wird nach Fachkräften gesucht. Dabei gilt es in den meisten Bereichen vor allem die üblichen Abgänge durch neues Personal zu ersetzen.

Anders sieht es in der Solarbranche aus. Auch sie muss Ersatz finden für die Abgänger, darüber hinaus aber auch Tausende zusätzlicher Fachkräfte. Um Fotovoltaik so auszubauen, wie es die Politik verlangt, braucht die Branche bis 2030 rund 20'000 Arbeitskräfte, also rund doppelt so viele wie aktuell in der Solarbranche in der Schweiz arbeiten. Pro Jahr braucht es also in den nächsten acht Jahren rund 1500 zusätzliche neue Fachkräfte – und die müssen ausgebildet werden.

Neue Solarberufe ab 2024

Ab 2024 kann man in der Schweiz neu eine Solarlehre machen. Angeboten werden eine dreijährige EFZ-Lehre als Solarinstallateur/in und eine zweijährige EBA als Solarmonteur/in. Die Lernenden werden den grössten Teil der Ausbildung in den Betrieben absolvieren. Dazu kommen 45 Tage pro Lehrjahr in der Berufsfachschule.

Aktuell ist geplant, dass die Lernenden der neuen Solarberufe an zwei Schulstandorten unterrichtet werden: Einer in Les Paccots im Kanton Freiburg, der andere in Uzwil im Kanton St.Gallen. Das Mittelland wurde bis jetzt nicht berücksichtigt. Für Lernende aus dem Kanton Solothurn würde das einen langen Schulweg bedeuten – und Solarlernende aus der Region dürfte es einige geben. Hier gibt es gleich mehrere Solarbauer, darunter auch der mit Abstand grösste der Schweiz: Helion in Zuchwil.

Solothurn möchte Schulstandort werden

Helion-CEO Noah Heynen setzt sich deshalb für einen zusätzlichen Schulstandort ein und schlägt dafür das Berufsbildungszentrum BBZ Solothurn-Grenchen vor, wie die Solothurner Zeitung schreibt. In der Tat wären hier die Voraussetzungen erfüllt. Lernende von verwandten Berufen werden bereits in Solothurn unterrichtet, und auch der Platz würde reichen. Deshalb steht auch der Direktor des BBZ Solothurn-Grenchen hinter der Idee, genau gleich wie der Kanton Solothurn. Hier sieht man die kurzen Schulwege auch als Bonus im Kampf um Lernende für die hier ansässigen Firmen.

Ob es in Solothurn einen zusätzlichen Berufsschulstandort für die Solarberufe geben wird, ist am Schluss vor allem eine Frage des Geldes. Der Betrieb muss kostendeckend sein. Dazu bräuchte es pro Lehrjahr eine Klasse mit 12 bis 15 Lernenden. Da es diesbezüglich noch keine Erfahrungswerte gibt, ist nur sehr schwierig abzuschätzen, ob diese Vorstellungen realistisch sind. Und vielleicht melden auch andere Kantone noch Wünsche und Ansprüche als Schulstandorte an. Die Konferenz der Berufbildungsämter erarbeitet in den nächsten Monaten eine Empfehlung, ob und wo ein dritter Schulstandort Sinn ergeben würde. Fällt die Empfehlung auf Solothurn, dann dürfte dem Projekt nichts mehr im Wege stehen.

(SZ/ma)

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veröffentlicht: 26. April 2023 15:32
aktualisiert: 26. April 2023 15:32
Quelle: 32Today

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