Coronavirus

Solothurn zieht positive Bilanz zum Covid-19-Krisenmanagement

24.10.2023, 21:31 Uhr
· Online seit 24.10.2023, 15:22 Uhr
Der Kanton Solothurn hat die Covid-Pandemie gut bewältigt. Zu diesem Schluss kam eine Untersuchung zum Krisenmanagement des Kantons. Die erkannten Schwachpunkte will der Regierungsrat zur Bewältigung künftiger Krisen nutzen, wie die Staatskanzlei am Dienstag mitteilte.

Quelle: Tele M1

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Den Verantwortlichen sei es gelungen, die Solothurner Bevölkerung wirksam zu schützen, hält der Bericht fest. Die kantonalen Leistungen in der Pandemiezeit, von Februar 2020 bis ins Frühjahr 2022, seien «von den Befragten als zweckmässig beurteilt» worden.

Interviewt worden waren 52 ausgewählten Personen in der kantonalen Verwaltung und deren Umfeld. Gemeindepräsidenten, Schulleiter, Akteure des Gesundheitswesens sowie Personen, die Härtefallgesuche gestellt hatten, konnten ihre Meinung online abgeben. Von 1600 angeschriebenen Personen machten rund 400 mit.

Schwachstellen erkannt

Als Schwachstelle nennt der Bericht insbesondere die Vorbereitung und Umsetzung des Krisenmanagements. Dazu gaben die Evaluatoren sieben Empfehlungen ab: 1. Steuerung und Führungsunterstützung für Krisen klären, 2. Pandemieplan gemeinsam mit Anspruchsgruppen überarbeiten, 3. Konzeptionelle Grundlagen für Verwaltungsbetrieb in Krisenlagen erstellen, 4. Kantonale Übungen durchführen, 5. Kompetenzen nachhaltig sichern, 6. Kommunikation stärken sowie 7. Digitalisierung in der Verwaltung vorantreiben.

Auch für andere Krisen nutzen

Der Regierungsrat wolle diese Empfehlungen nun «bestmöglich umsetzen», schreibt die Staatskanzlei. Die Erkenntnisse könnten nicht nur in einer späteren Pandemie, sondern auch bei anderen Krisen genutzt werden.

Bis Anfang 2024 soll ein neues Konzept zur Krisenbewältigung erarbeitet und damit die erste Empfehlung angegangen werden. Auf dieser Grundlage will der Regierungsrat dann weitere Entscheide treffen, um die sechs Empfehlungen umzusetzen, wie die Staatskanzlei schreibt.

Kantonsrat sieht Verbesserungspotential

SVP-Politiker und Kantonsrat Rémy Wyssmann sieht ebenfalls Licht und Schatten im Krisenmanagement während der Corona-Pandemie. Im Grossen und Ganzen sei er zwar zufrieden mit dem Handeln des Kantons, im Grundsatz seien aber Fehler gemacht worden: «Man hat einfach einen zweiten Stab aufgebaut, obwohl man schon einen kantonalen Führungsstab hatte. Ausserdem hat man Personal zu früh nach Hause geschickt, statt dieses weiter zu beschäftigen, was letztlich zu Kompetenzkonflikten geführt hat.»

veröffentlicht: 24. Oktober 2023 15:22
aktualisiert: 24. Oktober 2023 21:31
Quelle: sda

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