Mittelland
Solothurn / Grenchen

Treuhand-Skandal Bucheggberg-Seeland: Welche Gemeinden wurden betrogen?

Bucheggberg und Seeland

Wen hat der Skandal-Treuhänder sonst noch betrogen?

02.05.2024, 19:06 Uhr
· Online seit 02.05.2024, 10:32 Uhr
Aufgeflogen ist er bei der Kirchgemeinde Aetingen-Mühledorf. Dort fehlen rund 200'000 Franken in der Kasse. Nun zeigt sich: Der Skandal zieht weitere Kreise – und es dürfte am Ende um deutlich mehr Geld gehen. Eine Übersicht über den Stand der Dinge.
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Sowohl die Solothurner Zeitung wie auch das Bieler Tagblatt und die Berner Zeitung sind den Machenschaften des fehlbaren Treuhänders auf der Spur. Die veruntreuten Gelder der Kirchgemeinde Aetigen-Mühledorf sind wohl nur die Spitze des Eisbergs.

Insgesamt 700'000 Franken abgezweigt

Laut der Berner Zeitung beläuft sich der aktuell bekannte Stand der veruntreuten Gelder auf knapp 700'000 Franken. Diesen Betrag habe der Treuhänder gegenüber der Präsidentin der Kirchgemeinde Aetingen-Mühledorf in einer Whatsapp-Nachricht angegeben. «Er hat mir das auf 95 Rappen genau aufgelistet», so Sabine Anderegg. In Aetingen-Mühledorf fehlen rund 200'000 Franken. Doch wo fehlen die restlichen 500'000 Franken?

Wo war der Treuhänder noch aktiv?

  • Bürgergemeinde Bibern: Sechsstelliger Betrag fehlt (gemäss Bieler Tagblatt)
  • Kirchgemeinde Arch-Leuzigen: Schaden bisher unbekannt
  • Gemeinde Hermrigen: Abklärungen laufen, aktuell kein Schaden bekannt
  • Gemeinde Finsterhennen: Buchhaltung wird geprüft, bislang keine Unstimmigkeiten entdeckt
  • Gemeinde Worben: Bisher keine Unstimmigkeiten entdeckt, Überprüfung wurde angeordnet
  • Bürgergemeinde Lüterswil-Gächliwil: Vorfall 2021, Gelder zurück erhalten
  • Samariterverein Solothurn: Gründliche Untersuchung läuft

Die obige Liste dürfte dabei noch nicht abschliessend sein. Man muss davon ausgehen, dass noch weitere Organisationen, Institutionen und Privatpersonen betroffen sind. Die Solothurner Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen wegen Veruntreuung.

Es gab 2021 ein Warnzeichen

Interessant dabei dürfte der bereits bereinigte Vorfall bei der Bürgergemeinde Lüterswil-Gächliwil sein. Dort war der Treuhänder in der Vergangenheit ebenfalls tätig. Im Sommer 2021 habe man festgestellt, dass Gelder aus Konten der Bürgergemeinde verschwanden und über Umwege wieder zurückflossen, so der amtierende Bürgergemeindepräsident Tobias Trittbach gegenüber der Solothurner Zeitung.

Der Treuhänder habe sich damals entschuldigt und die offenen Beträge zurückbezahlt, so Trittbach weiter. Daraufhin habe man das Arbeitsverhältnis beendet und den Vorfall dem Solothurner Amt für Gemeinden gemeldet. Es hat also vor drei Jahren ein Warnzeichen gegeben.

Treuhänder ist geständig und fürsorgerisch untergebracht

Dem betroffenen Treuhänder geht es aktuell nicht gut. Er soll die Taten gegenüber der Berner Kantonspolizei gestanden haben und sich zurzeit aufgrund suizidaler Andeutungen in einer fürsorgerischen Unterbringung befinden.

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veröffentlicht: 2. Mai 2024 10:32
aktualisiert: 2. Mai 2024 19:06
Quelle: 32Today

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