Aargau

Tiefflug für die Wissenschaft: Hier werden Bäume aus dem Heli geschnitten

27.07.2023, 11:47 Uhr
· Online seit 27.07.2023, 10:42 Uhr
Im Rahmen eines langjährigen Waldbeobachtungsprojekts werden in zehn Aargauer Gemeinden Gipfeltriebe von Waldbäumen eingesammelt. Um Äste von den Baumspitzen abzuernten, sind an 18 Standorten Helikopter im Einsatz. Anwohnende müssen mit Fluglärm rechnen.
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Die Flüge finden am 27., 28. und 31. Juli sowie am 2. August statt. Die Ernteaktion aus der Luft findet alle vier Jahre im Rahmen der interkantonalen Walddauerbeobachtung statt, wie das Departement für Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) in einer Medienmitteilung schreibt.

Das vom Institut für Angewandte Pflanzenbiologie (IAP) wissenschaftlich betreute Projekt werde von elf Kantonen gemeinsam mit dem Bund seit mehr als vierzig Jahren betrieben. 18 von insgesamt 200 Beobachtungsflächen befinden sich im Aargau.

Beurteilung der Waldgesundheit

Die eingesammelten Äste – sechs pro Baum – werden anschliessend genau vermessen und intensiv untersucht. Damit werden Daten zum Wachstum oder zum Grad und Zustand der Belaubung gewonnen. Bei früheren Gipfeltriebernten sei unter anderem festgestellt worden, dass die Sterblichkeit der Buchen und Fichten zunimmt, wenn die Versorgung mit Nährstoffen wie Phosphor und Kalium ungenügend ist.

Rund eine halbe Stunde Fluglärm pro Ernte

Das Forschungsprojekt leiste «einen wesentlichen Beitrag an die Beurteilung der Waldgesundheit und deren Entwicklung», schreibt das BVU weiter. Untersucht werden Waldflächen in Olsberg, Möhlin, Herznach, Ittenthal, Habsburg, Birmenstorf, Zofingen, Muri, Mellikon und Schneisingen.

Zusammen mit dem An- und Abflug sowie der Zwischenlandung für das Umladen der geernteten Äste dauere ein Helikoptereinsatz rund eine halbe Stunde. In dieser Zeit sei in der Umgebung der Flächen mit Fluglärm zu rechnen.

(red./SDA)

veröffentlicht: 27. Juli 2023 10:42
aktualisiert: 27. Juli 2023 11:47
Quelle: sda

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