Mittelland

Krankenkassenprämien: 44'300 Berner erhalten rückwirkend Prämienverbilligung

Finanzielle Entlastung

Über 44'000 Berner erhalten rückwirkend Prämienverbilligung

29.08.2023, 19:12 Uhr
· Online seit 29.08.2023, 10:25 Uhr
Für 31 Millionen Franken jährlich wird der Kanton Bern investieren, um rund 44'300 Personen mittels Prämienverbilligungen finanziell zu entlasten. Grund dafür sind die steigenden Krankenkassenprämien, die 2023 im Schnitt 6,4 Prozent höher wurden.
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Der Regierungsrat des Kantons Bern hat entschieden, mehr Gelder für Prämienverbilligung zu sprechen. Die höhere finanzielle Belastung durch steigende Kosten der Krankenkassenprämie betreffe vor allem Familien, die man nun so entlasten wolle. Denn: «Gerade für Familien ist die Prämienlast erdrückend», betont Regierungsrätin Evi Allemann (SP) an einer Medienkonferenz. Daher wolle der Regierungsrat Paare mit Kindern und Alleinerziehende stärker entlasten.

Von den Änderungen profitieren insgesamt rund 44'300 Personen aus 17'300 Haushalten. 34'300 Personen aus 8200 Haushalten erhalten neu eine individuelle Prämienverbilligung (IPV). Rund 10'000 Personen erhalten eine höhere IPV als bisher. Damit die begünstigten Personen möglichst rasch finanziell entlastet werden, treten die Änderungen der Kantonalen Krankenversicherungsverordnung rückwirkend per 1. Januar 2023 in Kraft.

Rund 28 Prozent erhalten Prämienverbilligung

Mit diesen Massnahmen werden im Jahr 2023 insgesamt rund 293'500 Personen oder 28 Prozent der Berner Bevölkerung mit IPV unterstützt. Der Anteil der Bevölkerung mit Anspruch auf IPV ist seit 2020 gesunken und lag letztes Jahr knapp unter 25 Prozent. Im Budget 2022 wurden deshalb rund 49 Millionen Franken und 2021 rund 29 Millionen Franken nicht ausgeschöpft.

Analysen zeigen, dass eine Kombination von verschiedenen Faktoren dazu geführt hat. Als Gründe nennt der Kanton höhere Einkommen der Bezügerinnen und Bezüger der individuellen Prämienverbilligung, weniger Bezügerinnen und Bezüger von Ergänzungsleistungen oder Rückgang bei den Kosten für die Übernahme von Verlustscheinen.

Mit den Massnahmen komme der Regierungsrat seiner gesetzlichen Verpflichtung nach, 25 bis 45 Prozent der Kantonsbevölkerung mit einer Prämienverbilligung zu entlasten.

Mehrkosten von rund 31 Millionen Franken

Die Prämienverbilligungen für das Jahr 2023 kostet den Kanton Bern voraussichtlich rund 31 Millionen Franken. Diese seien bereits im Budget erhalten, schreibt der Kanton Bern. Auch für die Folgejahre sei mit Mehrkosten zu rechnen, sollten sich Faktoren wie Einkommen, Arbeitslosigkeit oder Demografie, welche zur Ausgangslage für die Anspruchsberechtigung dienen, nicht grundlegend ändern.

Der Berner Regierungsrat habe den Fokus auf Familien gelegt, sei sich aber bewusst, das ganz viele Menschen von der Prämienlast betroffen seien, sagt Allemann. «Wir werden die weitere Entwicklung analysieren und mögliche weitere Handlungsvorschläge in einem Bericht an den Grossrat unterbreiten.»

(fho/lae/pd)

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veröffentlicht: 29. August 2023 10:25
aktualisiert: 29. August 2023 19:12
Quelle: BärnToday

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