Wer im Kanton Aargau zuschlägt, soll in einen Kurs

Im Kanton Aargau musste die Polizei 2021 im Schnitt jeden Tag sechsmal wegen häuslicher Gewalt ausrücken. Die Zahl blieb auch 2022 ähnlich hoch. Ein Lernprogramm soll nun helfen. Die Idee dahinter: Gewaltausübende Personen sollen über längere Zeit einen Kurs besuchen, durch den sie ihr Problem in den Griff bekommen. Das tun sie in nach Geschlechtern getrennten Gruppen oder auch in Privatstunden. Die meisten dieser Menschen müssen diesen Kurs auf Anordnung eines Gerichts besuchen. Doch es ist auch möglich, freiwillig daran teilzunehmen.

Ein Kurs in 16 Unterrichtsstunden

Die Kursinhalte werden an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer angepasst. Zuerst findet ein Gespräch statt, um herauszufinden, ob die betreffende Person eher für Gruppen- oder Einzelunterricht geeignet ist. «Danach trifft man sich wöchentlich immer am gleichen Abend für zweieinhalb Stunden, und dies 16 Mal», führt Claudia Wyss von der Aargauer Anlaufstelle gegen häusliche Gewalt aus. Sie sagt weiter:

Beim Programm handelt es sich um eine von 13 Massnahmen, die der Regierungsrat im Sommer im Kampf gegen häusliche Gewalt eingeführt hat. Es läuft seit Anfang Jahr und orientiert sich am Zürcher Modell, das es schon länger gibt.

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Kein solches Programm im Kanton Solothurn

Im Kanton Solothurn gibt es ein solches Angebot nicht. Es gibt aber eine Opferberatungsstelle. «Die Beratungsstelle steht allen Menschen offen. Sie können sich dort beraten lassen, wenn sie lernen wollen, Konflikte ohne Gewalt zu lösen», erklärt Magdalena Küng von der Koordinationsstelle Häusliche Gewalt in Solothurn. Es gebe auch eine Bewährungshilfe. Dort könne man Menschen an ein Lernprogramm verweisen, wie es der Kanton Aargau kennt.