Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli
Starke Gewitter und Stürme sind im Sommer nichts Neues. Doch mit dem Klimawandel werden diese zunehmend heftiger, zerstörerischer und richten grosse Schäden an. Dies konnte man in den letzten Tagen auch in der Schweiz beobachten. Wie man sich richtig verhält, erklärt Thomas Fluri, Abteilungsleiter Prävention der Solothurnischen Gebäudeversicherung.
Die Sicherheit im Freien ist schwierig – es gibt aber einen Vorteil
«Wenn es nicht möglich ist, sich bei einem Sturm in ein Gebäude zu begeben, sollte man die Nähe zu Gebäuden oder Bäumen meiden», sagt Thomas Fluri. Falls noch Blitze im Spiel sind, ist besondere Vorsicht geboten. «Es ist wichtig, dass man drei bis zehn Meter Abstand haltet von Gebäuden, Metallmasten, Felswänden, Metallzäunen, Brückengelände und Bäumen. Ausserdem sollte man sich von Waldrändern, Bergspitzen sowie freien Flächen wie Fussballplätzen fern halten.»
Es sei schwierig sich draussen im Freien bei einem Unwetter in Sicherheit zu begeben, doch es gäbe einen Vorteil. «Wenn man weit weg von Gebäuden und Bäumen ist, können keine Gegenstände herumfliegen oder herunterfallen», so Fluri.
Ist man im Auto wirklich sicher vor Blitzen?
«Grundsätzlich ist man im Auto sicher, weil die Blitze abgeleitet werden.» Der Blitzstrom werde aussen über das Auto in die Erde abgeleitet, ohne die Person im Innern des Autos zu treffen. Das Metallkonstrukt funktioniert als elektrischer Leiter und schützt so seinen Innenraum vor elektrischen Feldern und Blitzeinschlägen.
Allgemein ist bei Stürmen der Aufenthalt im Auto die bessere Lösung als im Freien, auch beispielsweise bei Hagel. «In Extremsituationen kann der Hagel die Frontscheibe beschädigen, aber die Person im Innenraum sollte nicht zu Schaden kommen.»
«Geht auf keinen Fall in den Keller oder ins Dachgeschoss»
«Im Innern eines Gebäudes ist man am sichersten.» Man sollte sich auf jeden Fall von den Öffnungen fern halten und nicht in den Keller oder ins Dachgeschoss gehen. «Am besten alle Fenster schliessen und mit Fensterstoren, Rolläden oder Fensterläden sichern.»
Wenn genügend Zeit bleibt, sollte man Gegenstände, die harmlos erscheinen wie zum Beispiel Gartenmöbel und Trampolin an einen sicheren Ort bringen. «Das kann beispielsweise ein Unterstand oder eine Garage sein. Ansonsten sollte man die Gegenstände am Boden befestigen», so Fluri. «Falls keine Zeit dafür bleibt, sollte man unbedingt im Gebäudeinnern bleiben.»
Nicht Filmen, sondern Schutz suchen
Auch zu versuchen, den Sturm mit dem Handy auf Video aufzuzeichnen, sei keine gute Idee. «Die Leute in La Chaux-de-Fonds haben sich jedes Mal in Gefahr begeben, wenn sie an den Fenstern oder draussen Videos machen wollten.» Wichtig seien auch die Vorsorgemassnahmen: «Wettervorhersagen immer beachten – und nutzt den Wetteralarm, der gratis als App angeboten wird, dann bekommst man die Unwetterwarnungen frühzeitig und kann richtig reagieren.»
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