Das sagt Pro Infirmis Solothurn

Wie weiter nach dem Fiasko beim Behinderten-Fahrdienst Inva Mobil?

07.10.2023, 13:32 Uhr
· Online seit 07.10.2023, 12:03 Uhr
Das Inva-Taxi in Solothurn versinkt im Chaos: Das Unternehmen hat ein Führungsproblem und ein Loch in der Kasse. Für den Geschäftsführer von Pro Infirmis Solothurn ist klar: Die Behindertenfahrdienste müssen im Kanton Solothurn sichergestellt werden. Er ist zudem erstaunt über das Ausmass der Probleme.
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Der Behindertenfahrdienst Inva Mobil steckt tief in der Krise: Die Geschäftsführerin ist weg und das Geld fehlt. Recherchen der Solothurner Zeitung zeigen, dass das Unternehmen mit vielen Problemen kämpft. Ungültige Arbeitsverträge und fehlerhafte Lohnabrechnungen sind nur ein kleiner Teil. Ehemalige Mitarbeitende kritisierten anonym die Geschäftsleiterin, die letzte Woche den Bettel hingeschmissen hatte.

«Inva Mobil wurde an die Wand gefahren»

Auch laut John Steggerda, Geschäftsführer von Pro Infirmis Solothurn, gibt es seit dem Wechsel in der Führung bei Inva Mobil massive Probleme. «Ich wusste, dass vieles anders wird im Vorstand. Aber dass die Änderungen so massiv sind, hat mich dennoch überrascht. Es tut mir leid für all die Personen, die sich über Jahre engagiert haben. Ihnen gehört mein Dank», sagt John Steggerda am Telefon. «Es ist sehr schade, dass aufgrund von einzelnen Aktivitäten und Machtansprüchen die ganze Organisation an die Wand gefahren wurde». Für ihn ist nun klar: Es braucht eine mehrstufige Lösung, um die Behindertenfahrdienste im Kanton Solothurn weiterhin garantieren zu können.

Rollmaterial ist vorhanden – Koordination fehlt

Inva Mobil habe im privaten Bereich eine Lücke gefüllt, nicht aber im Grossen und Ganzen. Es gäbe auch noch weitere Unternehmen in der Region, die Behindertenfahrdienste anbieten würden. So beispielsweise die Vebo, die Sonderschulen Solothurn oder die Stiftung Arkadis. Die Busse der Unternehmen würden laut Steggerda täglich ins Thal fahren. «Um ein Beispiel zu nennen, könnte da beispielsweise die Fahrten koordiniert werden.» Eine übergreifende Koordination mit Fahrdiensten sei sinnvoller, als ein neues Unternehmen aufzubauen. Für Steggerda ist klar: «Jemand muss das Zepter übernehmen.»

Kanton soll Fahrdienste künftig steuern

Das Zepter soll laut Steggerda der Kanton übernehmen. Er sieht ihn in der Verantwortung. «Ein gesamtes, kantonales Projekt wäre meiner Meinung nach die beste Lösung.» Es gäbe schon ähnliche Bemühungen im Kanton Bern, wo alle Unternehmen koordiniert würden.

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veröffentlicht: 7. Oktober 2023 12:03
aktualisiert: 7. Oktober 2023 13:32
Quelle: 32Today

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