Zwischen Zuchwil und Luterbach befindet sich inmitten des Naturschutzgebietes eine kleine Oase, die zum gemütlichen Beisammensein und zur Erholung einlädt. An diesem «magischen Ort» mündet die Emme in die Aare. Aber trotz Idylle und Magie gibt der «Emmenspitz» immer wieder zu reden.
Einst gab es hier Probleme mit Littering. Ausserdem kommt es immer wieder vor, dass Leute auf dem Emmenspitz übernachten. Das sei grundsätzlich kein Problem – solange nicht ganze Zelte herumstehen und wild campiert wird. Denn es handle sich hierbei meistens um Leute, die der Gemeinde Zuchwil bekannt sind, wie Gemeindepräsident Patrick Marti versichert. «Diese Leute schauen gut zum Ort», sagt er. Deshalb gebe es auch immer weniger Müll am Ufer.
«Wir machen uns keine Illusionen»
Nun beschweren sich Fussgängerinnen und Fahrradfahrer aber, dass es keine direkte Brücke nach Luterbach gibt. Verständlich, wenn man bedenkt, dass es vom Emmenspitz aus aktuell nur mühsam möglich ist, beispielsweise ins nahegelegene Attisholz Areal in Luterbach zu gelangen. Das ist nur über einen Umweg zurück an die vielbefahrene Hauptstrasse möglich.
Doch es gibt bereits Bestrebungen, eine zweite Emmmenbrücke beim Emmenspitz zu bauen. Ein solches Projekt im Agglomerationsprogramm «Nutzungsraum Aare-Emme» von der Repla vorgesehen. Sie sei ein fester Bestandteil des Programms, wird «aber sicher noch zu kontroversen Diskussionen führen», sagt Patrick Marti. Der Gemeinderat von Zuchwil stehe geschlossen hinter einer neuen Brücke.
Allerdings besteht der Wunsch, die zweite Brücke nur für Fussgängerinnen und Fussgänger zu bauen. Doch das sei in einem Naherholungsgebiet jedoch nur schwierig umsetzbar. «Heutzutage halten sich nur noch wenige Menschen an ein Verbot dieser Art. Wir machen uns diesbezüglich keine Illusionen», sagt Patrick Marti.
Naturschutzzone «wenig sinnvoll»
Auch bezüglich der Gegnerschaft macht sich der Gemeinderat keine Illusionen. Patrick Marti vermutet, dass sich unter anderem Natur- oder Vogelschutzorganisationen gegen die Brücke wehren werden. Marti fügt an: «Das ist ja auch legitim.» Und dennoch findet er, dass die Naturschutzzone von der Stadt Solothurn bis zum Emmenspitz teilweise widersprüchlich sei. «Sie befindet sich mitten in der Agglomeration, das ist meines Erachtens wenig sinnvoll.
Bis eine neue Brücke realisiert wird, kann es noch lange dauern. In Sachen Emmenspitz will man aber trotzdem nicht untätig bleiben.
Den Emmenspitz zugänglicher machen
Im Gemeinderat sei man sich einig, den Emmenspitz wieder etwas zu beleben. Über eine längere Zeit bestand ein richterliches Verbot, das grössere Veranstaltungen beim Emmenspitz verunmöglicht und den Einsatz von Notstrom- und Musikanlagen untersagt hatte. Dieses habe der Gemeinderat nun angepasst. «Wir wollen, dass der Emmenspitz genutzt werden kann, wenn wir schon einen so schönen Ort haben», meint Patrick Marti dazu. Ausserdem soll er für alle zugänglicher werden.
Vor gut einem Monat sagte Marti gegenüber der Solothurner Zeitung, es gebe Bestrebungen, den Emmenspitz für die Bevölkerung zu attraktivieren. Konkret geht es um Steintische und Sitzgelegenheiten sowie eine Feuerstelle. Sogar kleine Konzerte sollen dort stattfinden können. Für Anlässe sollen Bewilligungen bei der Gemeinde eingeholt werden können, damit ein Zugang zu einer öffentlichen Toilette sichergestellt werden kann. Marti betont: «Aber der Emmenspitz soll nach wie vor keine Partymeile werden.»
Der Gemeinderat wolle nun vor allem über den Winter mit dem Emmenspitz «vorwärts machen».
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