Stromproduktion

AKW Beznau soll länger laufen – Gegner äussert Bedenken

· Online seit 29.03.2024, 19:07 Uhr
Statt 60 Jahre soll das Atomkraftwerk nun 70 Jahre länger in Betrieb bleiben. Ein Gegner, der seit der ersten Stunde dabei ist, verweist unter anderem auf die Unwissenheit in Bezug auf die Herkunft des Urans.

Quelle: Tele M1

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Es war ein Meilenstein in der Energieversorgung, als 1969 in Beznau das erste Schweizer Atomkraftwerk ans Netz ging. Nun wären die vorgesehen 60 Betriebsjahre bald erreicht – die Laufzeit soll aber auf 70 Jahre verlängert werden.

Für die Atomkraftwerkgegner keine Überraschung, wie Peter Scholer vom Verein «Nie wieder Atomkraftwerke Schweiz» gegenüber Tele M1 sagt: «Neue Atomkraftwerke sind verboten. Das Verbot aufzuheben ist schwierig, also gibt es nur die Möglichkeit, die bestehenden Atomkraftwerke zu verlängern.»

«Wir haben kein Schweizer Uran»

Peter Scholer war als Atomkraftgegner ab der ersten Stunde dabei. Dass das älteste Atomkraftwerk der Welt nun noch zehn Jahre länger Strom produzieren soll, kann er nicht nachvollziehen: «Ich bin nach wie vor ganz klar gegen AKWs, weil die Probleme mit dem Atommüll nicht gelöst werden. Wir wissen auch nicht, woher das Uran kommt; wir haben kein Schweizer Uran», sagt er. Auch die Probleme mit der Sicherheit und der Radioaktivität sieht er als momentan nicht lösbar.

Keine Alternative zu Verlängerung

Der Schweiz bleibe Stand heute aber gar nicht viel anderes, als weiterhin auf die bisherigen Atomkraftwerke zu setzen. So argumentiert die Gegenseite. «Beznau würde 2029 abgeschaltet werden und die alternativen Energien bringen keinen Bandstrom, vor allem im Winter nicht; deshalb haben wir eigentlich gar keine Alternative. Im ersten Schritt werden wir sie länger laufen lassen müssen und im zweiten Schritt wird das Volk entscheiden müssen, ob wir neue Kernkraftwerke bauen», so etwa der Aargauer SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner.

Noch ist aber nichts in Stein gemeisselt. Die Axpo will sich nun ein Jahr Zeit für Abklärungen nehmen, um herauszufinden, inwiefern die Verlängerung überhaupt möglich wäre.

veröffentlicht: 29. März 2024 19:07
aktualisiert: 29. März 2024 19:07
Quelle: ArgoviaToday

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