Der Zürcher Lebensmittelanbieter Menu and More AG kocht seit über 100 Jahren die Mittagessen von Kindern und Jugendlichen in Kitas und Schulen in unter anderem Zug, Frauenfeld, Winterthur und Zürich. Über 12'000 Mahlzeiten liefert das Unternehmen an die öffentlichen und privaten Lehrinstitutionen täglich aus, wie der Leiter der Geschäftsentwicklung und Kundenbetreuung, Moritz Stauffer, gegenüber dem «TagesAnzeiger» in einem Interview sagt.
Gesund, nachhaltig und allen Wünschen entsprechend zu kochen, sei keine leichte Aufgabe, besonders wenn es um die kleinen Kundinnen und Kunden geht, so Stauffer. «Klar, es ist eine Herausforderung. Erstellen wir einen Menüplan, reden bis zu 20 Personen mit.»
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Vegi-Menüs werden immer beliebter
Dass vegetarische Menüs Teil des Angebots sind, ist sogar Pflicht. Gemäss den Richtlinien des Schulärztlichen Dienstes der Stadt Zürich hat eine Schule mindestens zwei Mal pro Woche ein Vegi-Gericht aufzutischen.
Besonders Kinder in urbanen Gebieten freuen sich aber über die diversen vegetarischen Angebote. «Immer mehr Kinder sind mittlerweile sehr auf das Thema Klima und Nachhaltigkeit sensibilisiert. Sie schreiben uns regelmässig Kärtli und bitten uns sogar, weniger häufig Fleisch zu servieren.», sagt Stauffer im Interview mit dem TagesAnzeiger. Während die Firma vor vier Jahren noch rund ein Drittel der Menüs vegetarisch herstellte, sind heute knapp die Hälfte der ausgelieferten Gerichte fleischlos.
Gerade aber in ländlichen Gegenden wird aber noch seltener Falafel bestellt. Aus der Region Zug beispielsweise erreichen die Gastroköche dafür umso mehr Bestellungen, wenn Rippli, Sauerkraut und Kartoffeln auf dem Menüplan stehen. In Zürich sei so was kaum noch vorstellbar.
«Die pflanzenbasierte Ernährung wird langfristig einen grossen Teil der Verpflegung ausmachen»
Dass dieser Trend weitergehen wird, bezweifelt Stauffer nicht. «Die pflanzenbasierte Ernährung wird langfristig einen grossen Teil der Verpflegung ausmachen.» Stauffer sei überzeugt, dass diese Entwicklung in allen Regionen wachsen wird. «Wir führen das auf zwei Gründe zurück: Das Bewusstsein ist gestiegen, dass der ökologische Fussabdruck eines Fleischmenüs deutlich grösser ist. Und zweitens haben wir intensiv an neuen Gerichten getüftelt, die lecker sind und bei den Kindern ankommen.»
(red.)