Diversität nimmt ab

Hecht bis Ringelnatter: Diese Tiere leben in Berner Gewässern

· Online seit 13.06.2023, 05:57 Uhr
Viele Menschen gehen nicht gerne in Schweizer Gewässern baden, weil sie nicht wissen, was sich im Wasser alles tummelt. Eine Expertin erklärt, welche Tiere in und an Berner Gewässern leben – und welche Arten bedroht sind.
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Es sind vermutlich hunderte von Tierarten, die in Berner Gewässern leben. Die allermeisten davon bekommt man jedoch nie zu Gesicht – zum Glück, werden sich wohl viele denken. Doch ist die Angst vor Tieren in Berner Seen und Flüssen berechtigt?

«Nein, die Tiere haben meist Angst vor den Menschen und flüchten», sagt Laura Bruppacher, Verantwortliche für Gewässerthemen bei WWF Bern. «Der Mensch passt nicht in ihr Beuteschema, deshalb sieht man sie oft gar nicht.» Gerade Bisse oder Angriffe von Fischen oder anderen Tieren im Wasser seien selten.

«In den Gewässern im Kanton Bern leben viele Fischarten, diverse Vogelarten und Wirbellose wie Gewässerinsekten», so Bruppacher. Während im Brienzer- und Thunersee vor allem Fische leben, die sich in kälteren Gewässern wohler fühlen, sind in Mittellandgewässern wie dem Bieler- oder Wohlensee eher Fische anzutreffen, die es lieber wärmer haben. «In den Oberländer Seen fühlen sich beispielsweise Forellen und Äschen wohl, in den Mittellandgewässern hat es viele Hechte und Felche», erklärt Bruppacher. Auch in der Aare sei die Äsche, die in der Schweiz sehr selten sei, beheimatet.

Insekten wichtig für Ökosystem

Zu den Gewässerinsekten, die in Bernern Flüssen und Seen leben, gehören unter anderem die Steinfliege, die Köcherfliege oder die Eintagsfliege. Deren Bedeutung sei nicht zu unterschätzen, wie Laura Bruppacher meint: «Sie sind wichtig für das Ökosystem, weil sich Fische auch von ihnen ernähren.» Weitere Wirbellose wie Würmer, Egel oder Krebse leben oft in Fliessgewässern, aber auch an Seeufern.

Ein Tier, das bei vielen Menschen Ängste auslöst, ist die Schlange. Hier gibt Bruppacher Entwarnung: «Wasserschlangen gibt es in Berner Gewässern eigentlicht nicht.» Einzig die Ringelnatter lebe in der Nähe von Gewässern und wage sich manchmal auch ins Wasser hinein. «Da muss man aber Glück haben, dass man die mal sieht.»

Bedrohte Tierarten

Leider habe die Diversität der Tierarten in letzter Zeit stark abgenommen. «Es steht nicht gut um die Artenvielfalt in Gewässern», sagt die Verantwortliche für Gewässerthemen beim WWF. Jede dritte Art stehe auf der roten Liste bedrohter Tierarten. «Da ist auch der Kanton Bern keine Ausnahme.» Bei den Fischen sei die Äsche und die Nase besonders bedroht, bei den Vögeln sei es der Flussregenpfeifer und der Flussuferläufer. Als Ursache sieht Bruppacher die Zerstörung der Lebensräume.

Hier siehst du, wie wichtig die Biodiversität ist:

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veröffentlicht: 13. Juni 2023 05:57
aktualisiert: 13. Juni 2023 05:57
Quelle: BärnToday

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