Pollen im Anmarsch

«Jeder fünfte Hund leidet unter einer Allergie»: So kannst du sein Leid lindern

23.02.2024, 10:17 Uhr
· Online seit 23.02.2024, 09:41 Uhr
Auch Haustiere leiden unter Allergien. Für ein betroffenes Tier ist das meist unangenehm und verursacht einiges Leid. Mittlerweile kann man gut entgegenwirken, wenn eine Allergie diagnostiziert wurde. Wir haben bei einer Expertin nachgefragt.
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Wenn die Temperaturen steigen und die Bäume wieder Blätter bekommen, rückt der Frühling näher. Während es für viele die schönste Jahreszeit ist, juckt andern bereits bei dem Gedanken daran die Nase. Der altbekannte «Heuschnupfen» rückt näher. Nicht nur wir Menschen leiden unter den Symptomen der Allergie, sondern auch Haustiere.

20 Prozent aller Hunde leiden unter einer Allergie

Ob Hunde, Pferde oder Katzen, sie alle können von der Pollenallergie betroffen sein. «Rund 20 Prozent aller Hunde leiden unter einer Allergie», sagt Silvia Rüfenacht, Dermatologin bei der Tierklinik Aarau West. «Ab jetzt macht sich auch bei den Tieren die Pollensaison bemerkbar.» So wie beim Menschen kann die Pollenallergie laut Rüfenacht bis im Herbst anhalten.

Je nach Tiergattung macht sich eine Pollenallergie unterschiedlich bemerkbar. «Katzen reagieren mit verschiedenen Beschwerden – am häufigsten kommen unter anderem Juckreiz, häufiges Kratzen oder Putzen sowie Husten, Niesen und Pfeifatmung vor», sagt Barbara Peter, Kommunikationsbeauftragte beim Allergiezentrum Schweiz. «Bei Hunden hingegen lösen Pollen in der Regel keine allergischen Schnupfen aus. Es bildet sich sogenannte Canine Atopic Dermatitis», laut Peter handelt es sich hierbei um ein Ekzem, welches sich mit Rötungen und Juckreiz, meist an Pfoten und Ohren, äussert.

«Man muss herausfinden, worauf das Tier allergisch ist»

Aufgrund des starken Juckreizes können bei einer fehlenden Behandlung schwerwiegende Konsequenzen auftreten. «Durch das Kratzen können die Tiere ihr Fell verlieren, sich selbst Bisswunden zufügen oder sich wund kratzen», so Silvia Rüfenacht. Durch die offene Wunde kann sich eine bakterielle Infektion entwickeln. «Oft ist den Besitzerinnen und Besitzern nicht bewusst, unter welcher Krankheit die Tiere leiden, wenn sie solche Symptome aufweisen», sagt Rüfenacht. Für eine passende Diagnose ist der Gang zum Tierarzt Pflicht.

Um eine Allergie bei Tieren zu diagnostizieren, kommen nach Ausschluss ähnlich aussehender Krankheiten auch Hauttests und Bluttests zum Einsatz.«Wie beim Menschen muss man herausfinden, worauf ein Haustier genau allergisch reagiert.» Auf die Tierhaut werden verschiedene Stoffe aufgetragen, auch welche das Tier allergisch reagieren könnte. Wenn die Haut reagiert und Veränderungen vorweist, bestätigt sich eine Allergie.

Das kann man dagegen machen

Wenn der Tierarzt eine Pollenallergie bestätigt, gibt es verschiedene Herangehensweisen, um dem Tier Linderung zu verschaffen. «Unterstützend kann geholfen werden, wenn man den Hund nach dem Spazieren wäscht und so von den Pollen befreit», sagt Rüfenacht. Vor allem den Bereich der Augen, des Kopfs und des Fangs muss man von den Pollen befreien. «Wenn man keine Zeit hat, kann man seinen Hund mit einem Tuch abwischen.» Ein weiterer Tipp: Türen und Fenster geschlossen halten. So kann man verhindern, dass die Pollen ihren Weg ins Haus finden.

Falls es sich jedoch um eine schwere Allergie handelt, sollte man zu Medikamenten greifen, um dem Tier eine Linderung zu verschaffen. Eine weitere Option ist laut Rüfenacht die Desensibilisierung: «Dem Tier werden kleine Mengen der Allergene zugefügt. Dadurch lernt man den Körper das Allergen zu tolerieren. Dadurch nehmen die Symptome ab», erklärt Rüfenacht.

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Wer sich ein Tier anschafft, rechnet nicht damit, dass es unter einer Pollenallergie leidet. «Wie beim Menschen kann sich eine Allergie mit der Zeit entwickeln», sagt Rüfenacht. Während sie beim Mensch im Laufe der Zeit wieder verschwinden kann, bleibt sie beim Tier ein Leben lang bestehen. «Man muss sich dessen bewusst sein, bevor man sich ein Haustier anschafft. Es kann zu hohen Kosten führen.» Je nach Allergie und Grösse des Tiers können die Kosten einer Abklärung und betreffenden tierärztlichen Behandlung ins vierstellige gehen.

veröffentlicht: 23. Februar 2024 09:41
aktualisiert: 23. Februar 2024 10:17
Quelle: ArgoviaToday

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