Zu Konfliktregion Berg-Karabach

Russland erwägt Verlegung der Südkaukasus-Gespräche aus der Schweiz

14.04.2024, 15:46 Uhr
· Online seit 14.04.2024, 15:31 Uhr
Russland will die Schweiz für ihre Haltung im Ukraine-Krieg offenbar abstrafen. Das Land erwägt eine Verlegung der Südkaukasus-Gespräche aus Genf in ein anderes Land, wie eine Sprecherin des russischen Aussenministeriums laut der staatlichen Agentur Tass sagte.
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Russland sehe sich gezwungen, die Frage der Verlegung der Gespräche über die Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus von der Schweiz in ein anderes Land anzusprechen, sagte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, am Sonntag.

«Wir haben die Schweizer Seite wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass ihr unverantwortliches Festhalten am offen russlandfeindlichen Kurs gegen die erklärte ‹Neutralität› verstösst», sagte die Sprecherin. Sie nannte dabei explizit die Teilnahme der Schweiz an den Sanktionen gegen Russland und die «uneingeschränkte Solidarität mit dem Kiewer Regime».

Angesichts dessen sehe sich Russland gezwungen, die Frage der Verlegung der internationalen Gespräche über die Sicherheit und Stabilität im Südkaukasus in ein anderes Land zu konkretisieren. Russland favorisiert ein Land, «dessen Behörden keine Handlungen vornehmen, die den Interessen eines der Teilnehmer dieses Verhandlungsformats schaden».

Die Sprecherin des Aussenministeriums erklärte, dass sich mehrere andere Staaten bereiterklärt hätten, die regelmässigen Diskussionstreffen ausrichten zu wollen.

Offensive im letzten Herbst

Die überwiegend von Armeniern besiedelte Region Berg-Karabach innerhalb von Aserbaidschan war ein jahrelanger Streitpunkt zwischen Baku und Eriwan. In einer überraschenden Offensive im letzten Herbst eroberte Aserbaidschan die Enklave.

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Die international nicht anerkannte Republik Berg-Karabach wurde zum 1. Januar 2024 aufgelöst. Tausende Armenier verliessen die Region. Die Gespräche über einen Frieden und zur Beilegung des jahrzehntelangen Konfliktes gerieten jüngst ins Stocken. In Genf fanden in den vergangenen Jahren zahlreiche diplomatische Gespräche der Konfliktparteien statt.

(sda)

veröffentlicht: 14. April 2024 15:31
aktualisiert: 14. April 2024 15:46
Quelle: ArgoviaToday

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