Schweizer im Pfadilager

«Stimmung ist zwischen aufgedreht und enttäuscht»

08.08.2023, 07:56 Uhr
· Online seit 07.08.2023, 17:18 Uhr
Ein herannahender Taifun zwingt das Jamboree in Südkorea zum vorzeitigen Abbruch. Barbara «Stilz» Hochuli der Schweizer Jamboree-Delegation erzählt, wie die Stimmung unter den Pfadis ist und wie es jetzt weitergeht.

Quelle: Reuters / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

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Frau Hochuli*, das World Scout Jamboree an der Westküste Südkoreas muss wegen eines drohenden Taifuns frühzeitig abgebrochen werden. Wie ist die Stimmung unter den Teilnehmenden der Schweizer Delegation momentan?

Es geht allen gut. Die Stimmung ist etwas zwischen letztem Lagerabend und ziemlich aufgedreht, aber auch etwas traurig und enttäuscht, dass es nicht ganz wie erhofft zu Ende geht, sondern für alle auch etwas zu schnell.

Wie geht es jetzt weiter?

Am Dienstagmorgen um 8 Uhr findet die koordinierte frühzeitige Abreise statt. Es ist keine Evakuierung. Aufgrund der hohen Personenanzahl wird die Abreise bis um 22 Uhr dauern. Ein Bus nach dem anderen wird die Pfadfinderinnen und Pfadfinder Unit für Unit abholen und in die Notunterkünfte bringen.

Wo werden sie untergebracht?

Das können Turnhallen, Schulen oder Studentenwohnheime sein – alles, was sich anbietet als festes Gebäude. Versucht wird, einen Grossteil von uns, möglichst im Grossraum Seoul unterzubringen, weil ja die meisten sowieso von dort aus abfliegen. Wir wissen, dass die Schweizer Delegation an einen gemeinsamen Ort kommen wird und dort alle zusammenbleiben.

Wurden Sie mit Anfragen überhäuft?

Seit dem vierten August schickten wir den Eltern tägliche Status-Updates. Seither ist es relativ ruhig. Vereinzelt kamen Fragen rein. Gerade dann, wenn die Dinge sehr schnell passierten wie am Montag.

Gibt es Teilnehmende, denen der drohende Taifun Angst macht?

Für die meisten Pfadfinderinnen und Pfadfinder ist es gut, dass es relativ zügig geht. Es war ein klarer Entscheid. Heute hatten sie noch Programm und als sie zurückkamen, war klar, dass sie packen und es am Dienstag losgeht. Es bliebt nicht viel Zeit, um sich wahnsinnig einen Kopf zu machen.

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Zuerst machte die Hitze dem Camp einen Strich durch die Rechnung, jetzt ein Taifun. Was sagen Sie zu diesem Wetterpech?

Die Hitzewelle vor vier Jahren war nicht unendlich lange her, sodass es nicht völlig unerwartet ist. Gleichzeitig sind Taifune nicht selten. Dass in zwölf Tagen uns aber gleich beides trifft, ist schon ziemliches Pech.

Ist das Jamboree damit vorbei?

Das Jamboree ist noch nicht vorbei, es geht weiter und läuft einfach dezentral. Die Lagerorganisationen schauen, dass Programme, die sowieso schon ausserhalb des Lagerplatzes organisiert waren, weiterhin stattfinden und ergänzen diese. Das wird für die Pfadfinderinnen und Pfadfinder überraschend sein. So werden sie abgeholt und zu einem Programm gebracht. Es wird also nicht so sein, dass sie bis zum 12. August in einer Turnhalle versauern. Das ist auch ein Anliegen der Organisatioren, etwas Jamboree-Feeling in irgendeiner Form aufrechterhalten zu können.

veröffentlicht: 7. August 2023 17:18
aktualisiert: 8. August 2023 07:56
Quelle: Today-Zentralredaktion

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