Die Resultatkrise der Schweizer nimmt langsam dramatische Züge an. Seit der Vorrunde der an der WM im Mai in Lettland hat man nun elf Spiele in Folge verloren. Zeitweise mussten die jungen Schweizer auch gegen Tschechien, das die ersten zwei Partien in Karlstad ebenfalls verloren hatte, arg unten durch.
Dann stand man zehn Minuten vor Schluss etwas unverhofft doch noch vor dem erlösenden Sieg. Auch dank einem lange starken Goalie Connor Hughes und einer selten gesehenen Effizienz im Abschluss lag man 3:2 in Führung.
Unglückliche Gegentore
Damit war das Glück aber aufgebraucht. Im Unterzahl lenkte Lukas Frick einen Pass von David Kase ins eigene Tor ab, nur zwei Minuten später traf Libor Hajek mit einem erneut abgefälschten Schuss zum 4:3. Darauf konnten die Schweizer mit nur 20 Stunden Pause in den Beinen nach der Lehrstunde am Nachmittag zuvor gegen Schweden nicht mehr reagieren, es folgte noch das 3:5 ins leere Gehäuse.
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Im ersten Drittel war das Team von Nationalcoach Patrick Fischer wie schon am Donnerstag gegen Finnland überzeugend aufgetreten und hatte sich durch Axel Simic mit dem 1:0 (15.) belohnt. Erneut konnten sie die Pace aber nicht halten. Im mittleren Drittel wendeten die Tschechen das Blatt verdient. Zwei Sekunden vor der zweiten Pause gelang aber dem zweiten Klotener Marc Marchon der aufgrund des Spielverlaufs glückhafte Ausgleich.
Ungenügendes Unterzahl-Spiel
Auch ins Schlussdrittel starteten die Osteuropäer druckvoller, es war aber Tyler Moy, der in der 44. Minute für die erneute Schweizer Führung sorgte. Erfreulich: Alle drei Schweizer Treffer wurden dort erzielt, wo es weh tut, zweimal auf Abpraller und einmal mit einem Ablenker direkt vor dem gegnerischen Goalie. Negativ war das Spiel in Unterzahl: Nach drei Gegentreffern gegen Schweden gab es auch gegen Tschechien deren zwei.
Eine Portion Pech war auch dabei, die ersten vier Treffer der Tschechen wurden alle von einem Schweizer Stock entscheidend abgelenkt. Beim 1:2 war es Hughes, der den von hinter der Torlinie abgegebenen Puck ins eigene Tor bugsierte. Insgesamt sind die Schweizer aber auf dem Niveau überfordert, wenn sie nicht mit der bestmöglichen Equipe antreten können. Am Sonntag fehlten zusätzlich die angeschlagenen Zuger Stürmer Attilio Biasca und Grégory Hofmann.
(sda)
Telegramm:
Schweiz - Tschechien 3:5 (1:0, 1:2, 1:3)
Karlstad. - 2672 Zuschauer. - SR Brander/Holm (FIN/SWE), Strömberg/Lundgren (SWE). - Tore: 15. Simic (Bader) 1:0. 33. Zamorsky (Flynn/Ausschluss Fora) 1:1. 39. (38:23) Vozelinek (Kral) 1:2. 40. (39:58) Marchon (Fora) 2:2. 44. Moy (Stadler, Senteler) 3:2. 51. Kase (Eigentor Frick/Ausschluss Jung) 3:3. 53. Hajek (Gazda) 3:4. 59. Vozelinek 3:5 (ins leere Tor). - Strafen: 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 1mal 2 Minuten gegen Tschechien.
Schweiz: Hughes; Kreis, Glauser; Stadler, Fora; Jung, Jecker; Frick, Wüthrich; Kessler, Senteler, Moy; Simic, Rochette, Bader; Scherwey, Heim, Marc Marchon; Zehnder, Schmid, Julian Schmutz.
Tschechien: Malek; Hovorka, Kempny; Zamorsky, Galvas; Jandus, Hajek; Gazda, Kral; Martin Ruzicka, Jasek, Vozelinek; Bambola, Michal Kovarcik, Ondrej Kovarcik; Beranek, Horak, Flynn; Najman, Kase, Rychlovsky.
Bemerkungen: Schweiz ohne Hofmann, Biasca (beide verletzt), Charlin (beide überzählig) und Van Pottelberghe (Ersatzgoalie), Tschechien ohne Kovar (überzählig). Schweiz von 58:36 bis 58:57 und ab 59:00 ohne Torhüter. - Schüsse: Schweiz 17 (6-6-5), Tschechien 28 (6-11-11). - Powerplay-Ausbeute: Schweiz 0/1, Tschechien 2/3.