Bieler Stapi freut sich über das Aus für den SCB-Zug der BLS

«Mit diesem Zug muss ich fahren? Sorry, liebe BLS, aber das geht überhaupt nicht!», schimpfte Erich Fehr, Bieler Stadtpräsident und grosser Fan des EHC Biel, bei der Lancierung des SCB-Zuges im Sommer 2018. Der Zug der Mutzen war fünf Jahre lang auf dem Netz der BLS unterwegs – und hielt auch bei den Erzrivalen Fribourg-Gottéron und EHC Biel.

Fünf Jahre später scheint die BLS auf die Kritik zu reagieren und setzt Fehrs Vorschlag aus dem Jahr 2018 um. Das Berner ÖV-Unternehmen ist künftig nicht mehr nur Partnerin des SC Bern, sondern auch des HC Fribourg-Gottéron, des EHC Biel und der SCL Tigers. Ab November prangen die Logos aller vier National-League-Vereine auf dem «Mutz».

Fehr zeigt sich auf Anfrage von BärnToday erfreut. «Damit werden Eishockey und ÖV nun miteinander verbunden. Vielleicht motiviert das die Leute auch, mit der Eisenbahn an einen auswärtigen Hockey-Match zu fahren.» Das wäre auch ein guter Nebeneffekt fürs Klima, sagt der langjährige SP-Politiker mit einem Augenzwinkern.

Fehr beteuert, nichts mit der Neuerung bei der BLS zu tun zu haben und verweist stattdessen auf ein Sprichwort: «Was lange währt, wird endlich gut.»

SCB-Zug sei von Anfang an falsch gewesen 

Der abtretende Bieler Stadtpräsident ist grosser EHC-Biel-Fan, spielt selbst auch Eishockey und verpasst kaum einen Match der Seeländer. Dementsprechend erleichtert zeigt er sich über die Neulackierung. «Ich musste den SCB-Zug zum Glück nur ganz selten nehmen. Aber ich fand es von Anfang falsch, dass die BLS einen von vier Clubs in den Mittelpunkt rückt.»

Der Stapi erklärt: «S-Bahnen verkehren agglomerationsübergreifend. Wenn man schon die einmalige Situation mit vier National-League-Clubs im BLS-Tätigkeitsbereich hat, ist es nur folgerichtig, mit allen vier Clubs zusammenzuspannen.»

Spray-Attacke auf Zug der Mutzen 

Doch Hand aufs Herz, wäre ihm ein Zug nur mit einem EHC-Biel-Logo nicht lieber? «Nein, das hätte ich überhaupt nicht gut gefunden», erwidert er. Im überregionalen Kontext sei es für die BLS wichtig, alle abzuholen. Eine andere Situation sei hingegen ein lokales YB-Tram oder ein Trolleybus des EHC Biel, wenn die Seeländer im Frühling denn Meister geworden wären.

Nicht nur in der Politik, sondern auch bei den Fans gegnerischer Clubs sorgte der SCB-Zug für Stunk. Nur kurz nach der Inbetriebnahme im Jahr 2018 wurde der Zug versprayt.

Sollte der neue Eishockey-Zug nach der Umlackierung wieder vandaliert werden, sind die potenziellen Täterinnen und Täter also künftig ausserhalb des Bernbiets zu verorten.

Der BLS-Mutz ist auch über die Landesgrenzen hinweg bekannt. Grund dafür ist ein virales Parodie-Video eines Lokführers: