Super League

Neuer FCB-Trainer: «Wir müssen demütig bleiben»

· Online seit 20.06.2023, 16:32 Uhr
Einen Tag vor dem Trainingsstart hat der FC Basel seinen neuen Cheftrainer Timo Schultz vorgestellt. Der Deutsche will die Basler in der Super League wieder zum Erfolg führen.
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Am Dienstagmorgen trat Timo Schulz erstmals als Trainer des FC Basel vor die Medien. Er hatte sich zuvor gut mit dem neuen Arbeitgeber auseinandergesetzt: Er ist im Rhein geschwommen, hat das Fanlokal «Didi Offensiv» besucht und sich mit der jüngeren Geschichte des FCB beschäftigt, die er zuvor nur aus der Ferne mitbekommen hatte.

Fast 20 Jahre lang war Schultz beim FC St. Pauli, erst als Spieler, später als Trainer. Beim Kiez-Klub hat er Legendenstatus erreicht. Als er im Dezember 2022 entlassen wurde, wehrten sich Tausende Fans mittels Unterschriftensammlung. «Es war von Anfang an klar, dass meine Zeit bei St. Pauli irgendwann zu Ende gehen würde», sagt Schultz. Dies bedeute aber nicht, dass er den Verein nicht immer in seinem Herzen tragen werde.

Vertrauen ins Fundament

Da er nun von St. Pauli freigesprochen ist, kann der 45-jährige Ostfriese in Basel sein erstes Engagement im Ausland antreten. Dass er zuvor nie mit dem Schweizer Fussball zu tun hatte, schrecke ihn nicht ab, zumal er schon einige Partien der Super League angeschaut habe. Auch, weil er mit Heiko Vogel eine Sportdirektor zur Seite habe, der die Liga und die Mannschaft gut kenne. «Das Fundament in der Mannschaft spricht dafür, dass wir in den nächsten Jahren erfolgreich sein können.», sagt Schultz.

Vogel ist erleichtert, dass er nach vier Monaten in der Doppelrolle als Interimstrainer und Sportdirektor fortan nur noch letztere bekleiden muss. «Unglaublich viele» Anfragen hätten ihn bezüglich des freiwerdenden Trainerpostens erreicht, sagt Vogel. Nach dem ersten Treffen mit Schultz sei für ihn aber klar gewesen, dass er alles daransetzen wolle, dass dieser der nächste FCB-Trainer werde.

Rochaden zu erwarten

Nun steht Schultz, dessen Familie in Hamburg wohnhaft bleibt, mit seinem neuen Team vor der ersten Trainingseinheit am Mittwoch. Wobei der Deutsche kaum mit den Spielern trainieren wird, die dann zum Saisonauftakt im Juli auf dem Platz stehen werden. Die Nationalspieler sind unterwegs, Leistungsträger der letzten Saison wie Andi Zeqiri, Kasim Adams und Darian Males sind nach Ende ihres Leihvertrags wieder zu ihren Klubs zurückgekehrt. Mit dem jungen Niederländer Finn van Breemen ist bisher ein Innenverteidiger dazugestossen.

Es sind also noch einige Rochaden im Kader der Basler zu erwarten. Auch ein Verbleib von Topskorer Zeki Amdouni, der zuletzt in der Schweizer Nationalmannschaft brilliert hat, wird mit jedem Treffer des jungen Genfers unrealistischer. "Es wäre naiv, davon auszugehen, dass Zeki in der nächsten Saison zu 100 Prozent bei uns spielt», sagt Vogel. Jedoch hoffe er, dass es im Team nicht wie in früheren Jahren zu einem grösseren Umbruch komme, sondern das Schulz mit einem eingespielten Gerüst starten könne.

«Müssen jeden Tag an uns arbeiten»

Der neue Trainer hat mitbekommen, dass die Basler mit dem Einzug in den Halbfinal der Conference League europäisch zwar einen unerwarteten Höhenflug erlebten, in der Super League mit Platz 5 aber den eigenen Zielen hinterherliefen. Auch deshalb sei es ihm wichtig, trotz spürbarer Aufbruchstimmung, nicht zu hohe Erwartungen zu schüren: «Wir müssen demütig bleiben und dürfen jetzt keine grossen Töne spucken», sagt er. «Der Abstand zu den Young Boys kann nicht einfach weggewischt werden, sondern wir müssen seriös jeden Tag an uns arbeiten.» Dafür reisen die Basler am Samstag ins Trainingslager.

(sda/hed)

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veröffentlicht: 20. Juni 2023 16:32
aktualisiert: 20. Juni 2023 16:32
Quelle: sda

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