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Das sagt Loris Benito zum YB-Gegner Sporting Lissabon

Europa League

YB gegen Sporting ohne Benito: «Jedes Spiel, das ich verpasse, tut mir weh»

· Online seit 15.02.2024, 05:49 Uhr
Es ist soweit, das Europa-Abenteuer für YB geht endlich weiter. Nachdem die Berner europäisch überwintern konnten, steht nun das Sechzehntelfinale der Europa League gegen Sporting Lissabon auf dem Programm. Was der verletzte YB-Verteidiger Loris Benito zum Spiel sagt, erfährst du hier im Interview.
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YB-Innenverteidiger Loris Benito verpasst die Partie gegen Sporting verletzungsbedingt. Der 32-Jährige verletzte sich schwer am Knie und wurde daraufhin am Kreuzband operiert. Der ehemalige Spieler von Benfica Lissabon hat vor dem Spiel die Fragen von BärnToday beantwortet.

BärnToday: Loris Benito, wie geht es Ihnen nach der Operation?

Loris Benito: Es geht mir den Umständen entsprechend sehr gut. Ich habe die Operation gut überstanden. Es ist klar, der Tag der Diagnose war ein Tiefpunkt, wegen der Ungewissheit, was jetzt kommt. Am Tag danach war die Akzeptanz für das Ganze schon da und auch die Zuversicht, dass es gut kommt.

Wie sieht Ihr Reha-Plan in den nächsten Wochen aus?

Die ersten Wochen stehen im Zeichen der Schiene und der Stöcke. Das wird jetzt in den nächsten vier bis sechs Wochen so sein. Dann steht ein übliches Kreuzband-Protokoll an. Das heisst, in den ersten paar Wochen nach der Abgabe der Stöcke, geht es darum, das Lauf-Abc wieder zu machen, den Muskel aufzubauen, so dass man irgendwann an den Punkt kommt, an dem man wieder joggen und das Knie mehr belasten darf. Wenn man mal joggen kann, geht es recht schnell vorwärts. Dann kann man auch wieder den Ball dazunehmen, koordinative Sachen machen. Und irgendwann geht es darum, möglichst schnell wieder den Weg zur Mannschaft zurückzufinden.

Als Fussballer will man bei jedem Spiel auf dem Platz stehen. Sie haben selbst in Portugal gespielt – ist es darum besonders hart, am Donnerstag nicht mittun zu können?

Ja, natürlich. Jedes Spiel, das ich jetzt verpasse, tut mir sehr weh. Klar, das Spiel gegen Sporting Lissabon ist sicher sehr speziell – auch durch meine Vergangenheit in Portugal. Da wäre ich sehr gerne dabei gewesen, nicht nur beim Heimspiel, sondern auch bei der Auswärtsreise. Einige Mitglieder meiner Familie reisen zum Spiel. Es ist sicher ein Wermutstropfen, aber ich freue mich sehr, dass ich die Mannschaft trotzdem vor Ort unterstützen kann. Ich bin mir sicher, dass sie das ganz gut machen werden.

Wie werden Sie das Spiel in Bern schauen?

Momentan habe ich das Problem, dass ich das Knie nicht allzu lange nach unten halten kann und eher hochlagern sollte. Dementsprechend werde ich ziemlich sicher die Möglichkeit erhalten, das Spiel in der Loge zu verfolgen, wo ich den Fuss hochlagern kann. Dann muss halt der Bildschirm die Arbeit machen. Aber ich bin vor Ort.

Welche Erfahrungen aus Portugal können Sie dem Team für das Spiel gegen Sporting weitergeben?

Es hat nicht mehr viel mit dem zu tun, das ich damals vorgefunden habe. Es ist doch mittlerweile schon acht Jahre her, seit ich nicht mehr in Portugal bin. Das war eine ganz andere Mannschaft, als es jetzt ist. Wir haben in der Champions League Erfahrungen gesammelt. Da weiss jeder Spieler, was Sache ist und dass man absolut parat sein muss. Da muss man ihnen auch nichts mehr auf den Weg geben, sondern ihnen alles Gute und viel Glück wünschen. Vielleicht gibt es noch eine Motivationsspritze in der Kabine mit ein paar Worten. Ich bin sicher, dass die Jungs wissen, was zu tun ist.

Was ist bei einer portugiesischen Mannschaft anders als bei anderen Teams?

Der Spielstil in Portugal, wenn man jetzt die Liga anschaut, ist sicher technisch sehr hochstehend, aber auch körperlich sehr stark. Das darf man nicht unterschätzen. Da geht es recht zur Sache in dieser Liga. Und wenn man jetzt Sporting anschaut, dann weiss man, dass sie technisch einen guten Fussball spielen und eine feine Klinge führen. Darum darf man sicher eine Mannschaft auf absolutem Top-Niveau erwarten, die mit einer sehr breiten Brust kommt. Ihre Resultate sind absolut top momentan, dementsprechend muss man hellwach sein.

Auf dem Papier ist Sporting besser – was braucht es für einen YB-Sieg?

Ich glaube, es braucht eine absolute Topleistung von A bis Z. Wir können unsere Chancen absolut wahren, wenn man sieht, wie wir uns in den Heimspielen gegen andere europäische Grossmächte präsentiert haben. Darum können wir mit Selbstvertrauen in das Spiel gehen und im Wissen, dass wir parat sein werden. Wir sind immer für ein Tor gut, sind defensiv stabil und darum denke ich, dass sich YB etwas ausrechnen darf. Aber klar, es muss von A bis Z eine gute Leistung sein.

Was erwarten Sie am Donnerstag von Sporting?

Ich glaube, sie werden uns ein bisschen unterschätzen. Wir sollten es zu unserem Vorteil nutzen, dass sie dieses Spiel vielleicht nicht ganz so angehen, wie wenn sie gegen einen Gegner spielen, den sie in- und auswendig kennen. Der Kunstrasen könnte für sie unangenehm sein, aber sie werden sich dank des Trainings gut anpassen können. Sie werden hoch motiviert ins Spiel kommen, von Anfang an das Tor suchen und ihre Stärken ausspielen – welche besonders zum Zug kommen, wenn sie den Ball haben.

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Was wäre ein optimales Resultat, um positiv gestimmt nach Portugal zu reisen?

Da die Auswärts-Tor-Regel abgeschafft wurde, sind die Anzahl Gegentore im Heimspiel etwas weniger relevant als früher. Trotzdem: Aus einer stabilen Defensive heraus den Match anzugehen, führt zum Erfolg. Wir wollen kein Tor bekommen und vorne die Chancen, die wir sicher erhalten werden, nützen, um mit einem gewissen Vorsprung nach Portugal zu reisen. Das wäre perfekt.

Werden Sie das Team in Lissabon vor Ort unterstützen?

Das Spiel ist leider schon nächste Woche. Am Montag werden mir die Fäden gezogen und ab dann dürfte ich mein Knie bis 90 Grad beugen. Ich habe aber immer noch die Stöcke, während eines Fluges kann das Knie wieder recht anschwellen. Darum glaube ich, dass ich die Reise nach Portugal nicht mitmachen kann.

veröffentlicht: 15. Februar 2024 05:49
aktualisiert: 15. Februar 2024 05:49
Quelle: BärnToday

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