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Wer kann Fabian Staudenmann noch gefährlich werden?

Vor Brünigschwinget

Wer kann Fabian Staudenmann noch gefährlich werden?

29.07.2023, 19:03 Uhr
· Online seit 29.07.2023, 13:37 Uhr
An ihm kommt in dieser Schwingsaison keiner vorbei. Der Schwarzenburger Fabian Staudenmann hat noch keinen einzigen Gang verloren und die Kranzfeste reihenweise gewonnen. Kann ihn in dieser Saison überhaupt noch jemand stoppen? Wenn ja, wer? Die Einordnung vor dem Brünig-Schwinget am Sonntag.
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Wenn man das Teilnehmerfeld des Brünigschwinget betrachtet, ist klar: Es handelt sich quasi um die Hauptprobe für das grosse Saisonhighlight, dem Unspunnen-Schwinget Ende August in Interlaken. Denn, neben den bösesten Bernern der aktuellen Saison werden auch die Cracks aus der Inner- und Nordostschweiz bei diesem traditionellen Bergfest antreten, also aus jenen Verbänden, die mit den Bernern die Spitze im Schwingsport darstellen.

Die grosse Frage ist: Kann Fabian Staudenmann in seiner aktuellen Form überhaupt jemandem gefährlich werden? In der Region Bern war das in der bisherigen Saison nicht der Fall – der 23-Jährige hat noch keinen einzigen Gang verloren. Hier sind jene fünf Schwinger, die ihm auf dem Brünig und in Interlaken am Unspunnen-Schwinget am ehesten die Suppe versalzen könnten.

1. Joel Wicki (Innerschweiz)

Der Schwingerkönig aus dem Entlebuch hat in dieser Saison gezeigt, dass er im August letzten Jahres nicht umsonst das Eidgenössische Schwingfest in Pratteln gewonnen hat. Fünf Festsiege hat Wicki im Jahr 2023 bereits geholt, unter anderem am Innerschweizerischen Schwingfest, wo auch Fabian Staudenmann teilgenommen hatte. Bei diesem Fest kam es aufgrund der etwas umstrittenen Einteilung nicht zum direkten Duell der Giganten. Anders beim Oberaargauischen Schwingfest im Mai: Damals siegte Staudenmann gegen Wicki im Schlussgang spektakulär.

Zuletzt unterlag der 26-jährige Schwingerkönig auf der Rigi auch dem Verbandskollegen Pirmin Reichmuth. Dennoch gehört er klar zu jenen Schwingern, die Fabian Staudenmann – trotz bombastischer Form – gefährlich werden können.

2. Pirmin Reichmuth (Innerschweiz)

Die Formkurve beim 1.98 grossen Innerschweizer stimmt. Beim Rigi-Schwinget legte er zuletzt im Schlussgang Schwingerkönig Joel Wicki ins Sägemehl. Etwas, das in dieser Saison sonst nur Fabian Staudenmann gelungen ist. Es war für ihn der zweite Saisonsieg. Reichmuth gehörte bereits mehrmals zu den grossen Favoriten bei nationalen Anlässen. Verletzungen haben ihn immer wieder zurückgebunden. Er hat durchaus das Potenzial für grosse Festsiege.

Beim Innerschweizer Schwingfest gab es bereits das Duell mit Fabian Staudenmann im Anschwingen. Es endete gestellt. Beim Eidgenössischen in Pratteln legte Staudenmann Reichmuth auf den Rücken.

3. Samuel Giger (Nordostschweiz)

Was in dieser Saison Staudenmann ist, war Samuel Giger vergangene Saison. Der Nordostschweizer gewann Fest um Fest und galt als der grosse Favorit beim Eidgenössischen Schwingfest in Pratteln. Diesem Druck hielt Giger letzten August nicht stand. Er klassierte sich mit zwei gestellten Gängen und einem verlorenen Gang auf dem 5. Rang. In dieser Saison kam dann Verletzungspech dazu, weshalb Giger in diesem Jahr lediglich das Glarner-Bündner Kantonalschwingfest gewinnen konnte, wo er aber mit Armon Orlik im Schlussgang einen namhaften Gegner bezwang.

Trotz einer schwierigen Saison gehört Giger nach wie vor zu den besten Schwingern des Landes. Am Sonntag auf dem Brünig wird er gleich beim Anschwingen Fabian Staudenmann fordern. Beim Unspunnen-Fest wird er zudem nicht derart im Fokus stehen, wie noch vor dem Eidgenössischen Schwingfest. Vielleicht kann Giger genau deshalb auftrumpfen.

4. Armon Orlik (Nordostschweiz)

Der Schlussgangteilnehmer des Eidgenössischen Schwingfests 2016 in Estavayer (Niederlage gegen Matthias Glarner) ist zurück an der Spitze. Nach schwierigen Jahren gehört der 28-Jährige wieder zum erweiterten Favoritenkreis. In dieser Saison sicherte er sich drei Kranzfestsiege. Orlik hat nicht bei allen Festen gleich überzeugt, wie die bisher genannten Schwinger, da er auch einmal einen Gang verlor. Dennoch kann der Bruder von Curdin Orlik, der für die Berner schwingt, an einem perfekten Tag allen Schwingern gefährlich werden, auch einem Fabian Staudenmann.

5. Adrian Walther (Bern)

Es wäre vermessen, in dieser Auflistung nicht auch mindestens einen Berner aufzuführen. Adrian Walther stand gegen Staudenmann im Schlussgang des Schwarzsee-Schwinget. Dort rang Walther dem Saisondominator einen Gestellten ab, was Staudenmann trotzdem für den Sieg reichte. Anders als andere starke Berner, wie etwa Matthias Aeschbacher oder Kilian Wenger, die mehrfach gegen Staudenmann verloren, gelang es bisher fast nur Walther, nicht gegen Staudenmann zu verlieren. Zudem zeigte er in der vergangenen Saison mit Siegen beim Bernisch-Kantonalen Schwingfest und auf dem Brünig, dass er für grosse Siege bereit ist. Wenn ein Berner Staudenmann in dieser Saison noch stoppen kann, dann ist es am wahrscheinlichsten Adrian Walther.

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veröffentlicht: 29. Juli 2023 13:37
aktualisiert: 29. Juli 2023 19:03
Quelle: BärnToday

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