Das sind die langweiligsten Sehenswürdigkeiten Europas
Sehenswürdigkeiten wie der Eiffelturm, Westminster Abbey oder die Cliffs of Moher sind weltbekannt und verdienen ihren Namen auch. Wenn man sieht, wie gross der Stahlturm in Paris (ohnehin ein Freizeitpark an Sehenswürdigkeiten) wirklich ist, gerät man ins Staunen.
Doch das gilt längst nicht für alle Sehenswürdigkeiten. Manche sind weder schön noch spannend oder interessant, sondern vor allem eine Zeitverschwendung. Da geht man lieber in eine Bar und widmet sich den lokalen Trinkwürdigkeiten.
Völlig der Nische der langweiligen Attraktionen (Oxymoron?) verschrieben, hat sich eine Untersuchung des Portals Solitaired. Mittels Analyse von über 66 Million Google Reviews von über 3000 Touristenattraktionen ermittelte Soilitaired die langweiligsten Sehensunwürdigkeiten.
Die Schweiz kommt gut weg
Die Seite konzentriert sich vor allem auf Standorte in den USA, es gibt jedoch auch eine Top 10 für Europa. Erfreulich: Schweizer Attraktionen schaffen es nicht unter die langweiligsten.
1. Shrek's Adventure, London
Der grüne Oger weiss am Fernsehen zu begeistern, ist in echt aber eine fade Angelegenheit und landet auf dem ersten Platz. Auch am zweitlangweiligsten ist es in London.
Geh besser weiter: Shrek soll super langweilig sein.
2. The London Dungeon
Das Londoner Gruselkabinett gibt es schon seit einigen Jahrzehnten. Allerdings scheint sich das fröhliche Gruseln langsam abgenutzt zu haben. Glaubt man Bewertungen auf Tripadvisor, so ist die Langweile in den Tunneln im schmerzhaften Bereich. Apropos:
3. Foltermuseum, Amsterdam
Die furchtbaren Foltermethoden und Gerätschaften des Mittelalters gibt es hier ausgestellt. Allerdings scheint eher das Museum an sich Folter zu sein. Dies aufgrund der schlechten Beleuchtung und allgemein mangelhaften Präsentation.
4. National Leprechaun Museum, Dublin, Irland
Ein Leprechaun ist sowas wie ein irischer Kobold. Das Museum hat sich diesen Fabelwesen gewidmet, viele Besuchende kritisieren jedoch, dass ihnen Märchen aufgetischt werden. Vielleicht stimmt einfach die Erwartungshaltung nicht.
5. Choco-Story, Chocolate Museum, Brüssel
Die Belgier leben ja bekanntlich in einem Fiebertraum und denken, ihre Schokolade sei die beste der Welt. Ein Manifest dieses Grössenwahns ist das Schokoladenmuseum in Brüssel, das von einigen Besucherinnen und Besuchern als überhaupt nicht unterhaltsam bewertet wird. Seltsamerweise schmeckte ihnen die Schokolade, die am Ende der Tour gereicht wird.
Sieht schon fad aus. Schmeckt sicher auch so.
6. The Edinburgh Dungeon
Wieder so ein Gruselkabinett in einer britischen Stadt. Der Tunnel in Edinburgh kommt ähnlich schlecht weg wie der in London. «Langweilig. Der Dungeon in London ist viel besser», lautet eine Bewertung. Wir sind verwirrt.
7. Guinness World Records Museum, Kopenhagen
Lieblose Einrichtung, defekte Exponate und zu hoher Preis sind Begriffe, die man bei den Kommentaren häufiger liest. Nicht gerade rekordverdächtig. Aber der Hai ist recht gross.
Vieles soll nicht mehr funktionieren.
8. Heineken Experience, Amsterdam
Viele sind sich einig: Der Besuch bei Heineken ist eine geführte Dauerwerbesendung ohne wirklichen Inhalt. Über das Bierbrauen erfährt man laut Kommentaren wenig. Aber wie auch, die Holländer verstehen selbst nichts davon.
Besonders langweilig scheint die Bierverkostung am Ende: Es gibt das stinknormale Heineken Lager.
9. Frietmuseum, Brügge
Das mit der besten Schokolade ist mindestens umstritten, die Pommes dürften die Belgier aber tatsächlich erfunden haben. Den belgischen Pommes Frites widmet sich ein Museum in Brügge, welches viele Besuchende jedoch nicht empfehlen.
Zwar werde im Museum lang und breit erklärt, wie man die besten Pommes macht, die Leute in der Küche im Keller sollen allerdings nicht eingeweiht worden sein.
Ein Frittenmuseum. Im Bild: Kartoffeln.
10. Lisboa Story Centre, Lissabon
Die Geschichte Portugals und Lissabon ist das Thema dieses Museums. Besuchende kritisieren die einseitige Perspektive. So werden die Kolonialbestrebungen von Portugal als «grosse Entdeckungsreise» glorifiziert, der Sklavenhandel wird mit keinem Wort erwähnt.
Die langweiligste Attraktion der Schweiz
Generell muss man festhalten, dass sämtliche Attraktionen auch sehr viele gute Bewertungen erhalten, welche der Kritik teilweise direkt widersprechen. Geschmäcker sind nun mal verschieden (lassen wir bei der Schoggi aus Belgien nicht gelten).
Die Rangliste listet übrigens auch die langweiligste Attraktion nach Land auf. So kommt die Schweiz doch noch zu ihrer Erwähnung. Laut der Auswertung ist es das Schloss Laufen am Rheinfall.
Laut Auswertung die langweiligste Sehenswürdigkeit der Schweiz.
Warum das so ein Reinfall sein soll, erschliesst sich aus den Bewertungen nicht wirklich. Es gibt Bünzli-Beschwerden über schlechten Service und zu hohe Preise, gefolgt von Lob für den tollen Service und – naja, weiteren Beschwerden über hohe Preise. Scheint echt nicht günstig zu sein.
Aber die langweiligste Attraktion der Schweiz? Unsere Leserinnen und Leser haben sicher bessere Vorschläge. Schreibt sie gerne in die Kommentare!