Tierschutz auf der Chilbi

Gibt es bald keine Karussellpferde mehr?

· Online seit 15.02.2024, 21:41 Uhr
Karussellpferdchen sollen bald durch Autos, Flugzeuge oder Regenbögen ersetzt werden – zumindest, wenn es nach der Tierschutzorganisation Peta geht. Die tierischen Karussellfiguren erzeugen angeblich ein falsches Bild vom Umgang mit Tieren.
Linda Hans
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Die Tierschutzorganisation Peta ist bekannt dafür, dass sie sich weltweit aktiv gegen Tierquälerei einsetzt. Jetzt geht sie aber noch einen Schritt weiter: Mit dem Karussellpferdverbot wollen sie indirekte Tierquälerei stoppen.

Transportmittel und Unterhaltungsobjekt

Bei der Kritik von Peta um das Verwenden von Tieren in Karussellen geht es nicht etwa um echte Tiere, sondern um die Porzellan-, Holz- oder Kunststofffiguren. Die Tierschutzorganisation hat in einem Brief an Chance Rides, dem grössten Hersteller von Fahrgeschäften der USA, das Unternehmen dazu aufgefordert, die Produktion sowie den Verkauf von Karussellen mit Tiermotiven einzustellen.

Grund für die Kritik ist laut Peta-Aktivisten, dass solche Figuren in Fahrgeschäften ein falsches Licht auf den Umgang zwischen Mensch und Tier werfen sollen. Besonders bei Kindern könne der Eindruck entstehen, dass es normal ist, Tiere als Transportmittel oder Unterhaltungsobjekt zu betrachten. Da Kinder spielerisch lernen, sollte ihnen laut Peta nicht beigebracht werden, dass Tiere nur zum Transport und zur Unterhaltung da seien. Vielmehr sollten sie von klein auf lernen, Respekt und Mitgefühl für alle lebenden, fühlenden Wesen zu haben.

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Für eine gerechtere Welt

Zuvor hatte die «Bild» bereits darüber berichtet, dass Peta einen niederländischen Freizeitpark dazu aufgefordert hatte, von der Verwendung von Karussells mit Tierfiguren abzusehen. Laut Sprecherin von Peta Niederlande sei klar, dass Vergnügungsparks es natürlich nicht so meinen, aber dass die Karussells Kindern das Gefühl geben, dass es normal ist, Tiere nur zu unserem Vergnügen zu benutzen. Daher schliesse sich Peta Niederlande dem Anliegen von Peta USA an.

Auch in Deutschland findet das Vorhaben Anklang. Peter Höffken, Spezialist für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei Peta Deutschland, kritisierte auch, dass Touristen beispielsweise in Thailand auf Elefanten reiten oder in Ägypten auf Kamelen. Gemäss Höffken hätten Menschen schon als Kinder gelernt, dass es in Ordnung sei, so mit Tieren umzugehen. Dies hätten sie beispielsweise auch durch Karusselle mit Tieren gelernt.

Um eine «gerechtere und barmherzigere Welt zu schaffen», sollten für Peta also künftig besser Karussellfiguren wie Autos, Flugzeuge, Raumschiffe, Bulldozer oder skurrilere Designs wie Sternschnuppen, Regenbögen oder Besen genutzt werden. Ob es angesichts der Klimadebatte klug ist, das Fliegen und Autofahren als Unterhaltung bei Kindern zu normalisieren, bleibe mal dahingestellt.

veröffentlicht: 15. Februar 2024 21:41
aktualisiert: 15. Februar 2024 21:41
Quelle: FM1Today

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